Die 5 besten Verhütungscomputer 2024 (und 4 Kaufwarnungen)

Verhütungscomputer: Vergleich und meine Erfahrungen
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Nele Hillebrandt

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Verhütungscomputer sind Zykluscomputer, die vorrangig zur Verhütung eingesetzt werden.

Anhand verschiedener Merkmale, wie Hormonspiegel, Zervixschleim oder Basaltemperatur, errechnen sie deine fruchtbaren Tage. An diesen Tagen solltest du zusätzlich mit Kondomen oder anderen Barriere-Methoden verhüten oder, besser noch, gar keinen Sex haben, wenn du eine Schwangerschaft vermeiden willst.

Ich habe 2014 angefangen, mit einem Verhütungscomputer zu verhüten, damit über ein Jahr lang erfolgreich verhütet und bin dann geplant schwanger geworden.

Unser Sohn wurde im November 2016 geboren. Danach konnte ich aufgrund des Stillens und Ausbleibens meiner Periode nicht mit einem Verhütungscomputer verhüten. Seitdem ich wieder einen regelmäßigen Zyklus habe, habe ich damit weitergemacht.

Mittlerweile habe ich über ein Dutzend Modelle ausprobiert und viele Erfahrungen gesammelt. Auch neue Modelle teste ich regelmäßig, damit ich auf dem aktuellen Stand bleibe und diesen Artikel regelmäßig aktualisieren kann.

Ich stelle dir hier die Modelle vor, die ich selbst benutze und mit denen ich sehr zufrieden war. Außerdem findest du hier vier Kaufwarnungen für Computer, die (meiner Meinung nach) nicht wirklich für die Verhütung taugen.

1. Daysy

Der kleine Zyklus- bzw. Verhütungcomputer Daysy basiert auf der morgendlichen Messung der Basaltemperatur.

Er zeigt die fruchtbaren Tage anhand eines einfachen Farbsystems an:

  • Rot steht für fruchtbar
  • Rot blinkend für den Tag des Eisprungs
  • Grün für unfruchtbar
  • Gelb für Zyklusschwankungen/Lernphase (an diesen Tagen solltest vorsichtshalber du auch verhüten).

Praktisch ist, dass man Zyklusdaten auch auf dem Smartphone sehen kann, wenn man Daysy mit der kostenlosen App DaysyDay verbindet.

Daysy wertet die Zyklus-Daten auf der Grundlage von 5 Millionen Menstruationszyklen und einem eigenen Algorithmus aus. Laut Hersteller errechnet Daysy die fruchtbaren Tage mit einer Genauigkeit von 99,3 %.

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Vorteile

  • fruchtbare Tage werden zuverlässig erkannt
  • für Verhütung und für Kinderwunsch verwendbar
  • Smartphone-App mit gutem Überblick über den eigenen Zyklus
  • lange Akkulaufzeit
  • einfaches Farbsystem
  • klein und handlich
  • sehr schickes Design
  • mittlerweile kann man weitere Daten in der App angeben (Sex, Periode, Zervixschleim)

Nachteile

  • hohe Anschaffungskosten
  • Man sollte es mit der Regelmäßigkeit und dem Zeitpunkt beim Messen genau nehmen, um akkurate Ergebnisse zu erzielen

2. Trackle und Trackle Catch

Du willst sicher verhüten, ohne dir Gedanken darum zu machen, ob deine Temperatur eventuell verfälscht ist, weil du kurz vor dem Aufstehen schnell auf Toilette warst?

Oder du weißt jetzt schon, dass du nach dem Aufwachen nicht als erstes 3 Minuten Zeit hast, um die Temperatur zu messen?

Dann solltest du dir auf jeden Fall den Trackle oder Trackle Catch ansehen!

Dieser Verhütungscomputer misst deine Temperatur nicht für einen kurzen Zeitraum, sondern kontinuierlich die ganze Nacht über. Dazu setzt du den Sensor am Abend in die Scheide ein und entfernst ihn am Morgen wieder.

Sobald du ihn auf die Station setzt, sendet Trackle dann deine Daten an die zugehörige App, wo diese ausgewertet werden.

Das Gerät ist dadurch noch einen Tick sicherer, als die herkömmlichen Basalthermometer, da Messfehler (aufgrund von Anwendungsfehlern) nahezu ausgeschlossen werden können.

Easy, oder?

Der Unterschied zwischen dem Trackle und Trackle Catch: Trackle Catch verfügt über eine kleine Schlaufe, in die du ein Rückholband knoten kannst. An sich geht es aber auch ohne.

Preislich liegt Trackle mit 229,90 € im Mittelfeld der hier vorgestellten Verhütungscomputer.

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Ich empfehle dir den Trackle im Online-Shop des Herstellers zu bestellen, denn als meine Leserin bekommst du dort 10 % Rabatt

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Vorteile

  • fruchtbare Tage werden zuverlässig erkannt
  • für Verhütung und für Kinderwunsch verwendbar
  • Smartphone-App bietet einen guten Überblick über deinen Zyklus
  • kein Aufladen nötig
  • klein und handlich, mit Aufbewahrungsbox
  • keine morgendliche Messung notwendig
  • Messfehler durch Anwendungsfehler können nahezu ausgeschlossen werden
  • Übertragung aller Daten an dein Handy per Bluetooth
  • medizinisch geprüft und vom TÜV zertifiziert

Nachteile

  • recht hohe Anschaffungskosten
  • wenn die Batterie des Sensors leer ist, muss das Gerät entsorgt werden (nach 30 Monaten)
  • funktioniert nur in Verbindung mit der App

3. cyclotest mySense

Der cyclotest mySense ist einer der aktuell beliebtesten Verhütungscomputer und so etwas wie der kleine Bruder des cyclotest myWay (siehe Platz 2).

Genau genommen ist der mySense kein Verhütungscomputer, sondern ein Basalthermometer mit Bluetooth, das du mit deinem Smartphone koppeln kannst, wenn du die zugehörige App herunterlädst.

Während du bei einem Verhütungscomputer kein zusätzliches Gerät brauchst, funktioniert der mySense nur mit einem Smartphone, auf dem man die App installieren kann (die App gibt es sowohl für Apple als auch für Android, Systemvoraussetzung: mindestens iOS 9 bzw. Android 6.0 Marshmallow sowie Bluetooth 4.0.).

So hast du alle Daten direkt auf dem Handy. Dort kannst du sie bequem auslesen und zudem zusätzliche Infos wie deine Zervixschleim-Beobachtung oder die Ergebnisse von Ovulationstests eintragen. Diese werden dann bei der Auswertung berücksichtigt, wodurch die Ergebnisse noch sicherer werden.

Mit einem Preis von etwa 100 € ist dieses Modell das günstigste im Vergleich.

Vorteile

  • günstigstes Modell im Vergleich
  • fruchtbare Tage werden zuverlässig erkannt
  • für Verhütung und für Kinderwunsch verwendbar
  • Smartphone-App mit gutem Überblick über den eigenen Zyklus
  • lange Batterielaufzeit
  • klein und handlich
  • sehr angenehmes Thermometer

Nachteile

  • funktioniert nur in Verbindung mit der App
  • Man muss es mit der Regelmäßigkeit und dem Zeitpunkt beim Messen genau nehmen, um akkurate Ergebnisse zu erzielen

4. cyclotest myWay

cyclotest myway

Der cyclotest myWay war der Verhütungscomputer meiner Wahl, bevor der mySense herausgekommen ist.

Ich fand das Vorgängermodell des myWay, den cyclotest 2 plus, schon toll, aber der myWay ist noch einmal um Längen besser:

Er lässt sich deutlich einfacher und komfortabler bedienen (mit Touchscreen!), zeigt Temperaturkurven an und bietet weitere Extras, wie die Verfolgung deines BMI, Hautpflege-Tipps und die Umschaltung zwischen Verhütungs- und Kinderwunsch-Modus.

Was mir besonders gefällt, ist, dass er mehrere Symptome auswerten kann. Neben der Basaltemperatur, die jeden Morgen gemessen wird, kannst du unter anderem Daten von Ovulationstests und Zervixschleim eingeben, um so die fruchtbaren Tage noch sicherer zu bestimmen.

Heute würde ich ihn jedoch nicht mehr empfehlen, denn er ist mit 229,50 € deutlich teurer als der cyclotest mySense. Die Bedienung des mySense über die Smartphone-App finde ich ebenfalls deutlich komfortabler als die des cyclotest myWay, die über ein kleines und eher niedrig auflösendes Touch-Display erfolgt.

Vorteile

  • fruchtbare Tage werden zuverlässig erkannt
  • Bestimmung nach der symptothermalen Methode
  • für Verhütung und für Kinderwunsch verwendbar
  • Eingabe von Störungen möglich
  • nützliche Extras, z. B. für Hautpflege, PMS und BMI
  • in Raten bezahlbar
  • guter Überblick über den eigenen Zyklus, z. B. als Tagesansicht oder Graph
  • angenehmer Messfühler
  • lange Akkulaufzeit
  • integrierter Wecker mit angenehmem Weckton

Nachteile

  • hohe Anschaffungskosten
  • derselbe Eingang für Thermometer und Ladegerät (man kann nicht gleichzeitig laden und messen)
  • Touchscreen ist manchmal etwas hakelig
  • Man sollte es mit der Regelmäßigkeit und dem Zeitpunkt beim Messen genau nehmen, um akkurate Ergebnisse zu erzielen

5. cyclotest 2 plus

cyclotest Baby

Wenn du nicht so viel Geld ausgeben willst oder kannst, könnte der cyclotest 2 plus (in der Abbildung kann man den baugleichen cyclotest baby sehen) noch etwas sein.

Er ist ebenfalls für die Verhütung geeignet, weil es sich auch um einen Kombinationscomputer handelt, der eine größere Sicherheit durch Angabe weiterer Merkmale wie Ovulationstest oder Zervixschleim bietet.

Dafür musst du allerdings in Kauf nehmen, dass die Bedienung teils kompliziert und nicht so komfortabel wie beim cyclotest myWay ist. Auch können die Ergebnisse von Ovulationstests können nur während der fruchtbaren Zeit eingegeben werden.

Vorteile

  • fruchtbare Tage werden zuverlässig erkannt
  • für Verhütung und für Kinderwunsch verwendbar
  • doppelte Sicherheit durch Temperatureingabe und einem weiteren Merkmal (Ovulationstest oder Zervixschleim)
  • kaum Folgekosten (nur für das Wechseln der Batterie)
  • angenehmer Messfühler
  • integrierter Wecker
  • günstig in der Anschaffung

Nachteile

  • Ergebnisse von Ovulationstests können nur während der fruchtbaren Zeit eingegeben werden
  • Bedienung teils unübersichtlich und etwas kompliziert
  • keine Extra-Funktionen
  • Verarbeitung des Messfühlers könnte besser sein
  • keinen guten Überblick über den eigenen Zyklus (z. B. durch einen Kalender oder Graphen)

6. Diese vier Computer eignen sich nicht zur Verhütung

Es gibt auch Zykluscomputer, die nicht oder nur bedingt als Verhütungscomputer geeignet sind.

Dazu zählen sogenannte Hormoncomputer. Diese bestimmen die fruchtbaren Tage nur anhand der Auswertung von Hormonkonzentrationen im Urin, was als sehr unsicher gilt.

Die folgenden 3 Hormoncomputer kann deshalb ich nicht zur Verhütung empfehlen:

Das Ava Armband sollte ebenfalls nur für den Kinderwunsch verwendet werden. Denn der Hersteller rät von der Verwendung als Verhütungscomputer ab.

7. Meine Erfahrungen mit einem Verhütungscomputer

2014 hatte ich durch die Pille extreme Stimmungsschwankungen und teilweise depressionsähnliche Phasen.

Somit suchte ich nach einer hormonfreien Verhütungsmethode, die möglichst sicher und flexibel ist. Denn ich wollte nicht auf mehrere Jahre planen, keine Kinder zu bekommen (wie bei der Spirale).

Zusammen mit meinem Mann habe ich mich deshalb für einen Verhütungscomputer entschieden. Wir wählten damals den cyclotest baby, da das Nachfolgemodell cyclotest myWay noch nicht erhältlich war. Dazu war er noch etwas günstiger als der baugleiche cyclotest 2 Plus.

Wir nutzten den cyclotest baby fast ein Jahr für die Verhütung und ich war sehr zufrieden. Ich war komplette Einsteigerin, kam mit dem Gerät aber gut zurecht und habe viel über meinen Zyklus gelernt. Ich bin in der Zeit nicht schwanger geworden. Danach nutzen wir den Computer für die Kinderwunschzeit, um durch Überwachung meines Zyklus schneller schwanger zu werden.

Zugegeben ist die Anwendung in den ersten Monaten etwas gewöhnungsbedürftig. Der Computer muss erst einmal deinen Zyklus kennenlernen. Zur Sicherheit werden in der Zeit mehr Tage als fruchtbar angezeigt. Du musst dementsprechend an mehr Tagen als nötig auf Sex verzichten (oder mit Kondom verhüten, dann aber besonders umsichtig sein).

Im Verlauf wird das Gerät aber immer genauer. Und du bekommst ein besseres Gespür dafür, wann die fruchtbare Zeit beginnt und aufhört.

8. Vor- und Nachteile von Verhütungscomputern

Verhütungscomputer stellen bei richtiger Anwendung eine tolle Möglichkeit dar, um hormonfrei und sicher zu verhüten.

Die Verhütung per Computer bietet folgende Vorteile:

  • Sie ist bei richtiger Anwendung recht sicher
  • Du kannst hormonfrei verhüten
  • Nach der Anschaffung entstehen keine weiteren Kosten
  • Du lernst den eigenen Zyklus besser kennen
  • Sie ist eine gute Vorbereitung auf die Kinderwunschzeit
  • Sie längerfristig günstiger als viele andere Verhütungsmittel

Im Vergleich zu anderen Verhütungsmitteln haben cyclotest mySense, Daysy und Co. jedoch auch einige Nachteile, die ich dir nicht vorenthalten möchte:

  • Sie sind nicht so sicher wie die Pille (Pearl-Index: Pille 0,1 – 1 versus Computer 0,6-12)
  • Sie erfordern mehr Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper
  • Du musst regelmäßig deine Temperatur und ggf. deinen Hormonspiegel messen
  • Bedienungsvorgaben müssen streng eingehalten werden

9. Worin unterscheiden sich die Modelle?

Prinzipiell unterscheiden sich die verschiedenen Modelle darin, welche Kriterien herangezogen werden, um die fruchtbaren Tage zu bestimmen.

Hormoncomputer werten dazu die Hormonkonzentration im Urin aus, Temperaturcomputer wie die Daysy messen hingegen die morgendliche Aufwachtemperatur (Basaltemperatur) und berechnen den Eisprung anhand dieser Kurve.

Kombinationscomputer wie der cyclotest mySense, myWay oder 2 plus verbinden beide Methoden.

9.1 Hormoncomputer

Der weibliche Zyklus wird durch Hormone gesteuert. Diese Hormone werden zum Teil über den Urin ausgeschieden, was sich die Hormoncomputer zunutze machen. Sie messen die Konzentration bestimmter Hormone im Urin und wenn ein Anstieg feststellbar ist, zeigen sie an, dass die fruchtbaren Tage bevorstehen.

Damit dies funktioniert, beginnt man schon vor den fruchtbaren Tagen mit dem Messen, da nur so der Basis-Wert festgestellt werden kann. Wenn dieser Basis-Wert nun stark überstiegen wird, wertet der Computer dies als Zeichen dafür, dass der Eisprung bevorsteht und zeigt Tage als „fruchtbar“ an.

Da diese Computer den Eisprung allerdings erst erkennen, wenn er kurz bevorsteht, eignen sich diese Modelle für die Verhütung nicht, da Spermien einige Tage im weiblichen Körper überleben können.

Hormoncomputer sind nicht für die Verhütung geeignet. Zu den Hormoncomputern zählen der Clearblue Fertilitätsmonitor, der ADVANCED Fertilitätsmonitor und Persona.

9.2 Temperaturcomputer

Temperaturcomputer basieren auf der Basaltemperaturmethode, die du auch ohne einen solchen Computer mit einem einfachen Basalthermometer anwenden kannst.

Der Hauptvorteil an ihnen ist, dass sie deine Messwerte speichern und automatisch auswerten. Du musst also Temperaturkurven nicht selbst aufzeichnen und kannst dich nach dem Messen entspannt zurücklehnen.

Damit der Temperaturcomputer deine fruchtbaren Tage bestimmen kann, misst du einfach jeden Morgen nach dem Aufwachen (möglichst zur gleichen Uhrzeit) deine Temperatur. Der Computer registriert, wann diese ansteigt, was bedeutet, dass der Eisprung stattgefunden hat.

Temperaturcomputer zeigen erst nach einigen Zyklen die fruchtbaren Tage sicher an, da sie zuvor den Zyklus der Anwenderin „kennenlernen“ muss.

Temperaturcomputer sind recht gut zur Verhütung geeignet, wenn man sie richtig anwendet. Ein wenig Wissen über die Basaltemperaturmethode und den weiblichen Zyklus sollte man aber zusätzlich haben, um sich nicht nur auf die Auswertung des Computers verlassen zu müssen.

Temperaturcomputer sind sicherer als Hormoncomputer und dadurch eher für die Verhütung geeignet. Zu den Temperaturcomputern zählen Daysy und Pearly.

9.3 Kombinationscomputer

Am sichersten sind Zykluscomputer, bei denen man beide Möglichkeiten kombiniert, die also zum einen die Temperatur auswerten, zum anderen aber auch Informationen über Hormonkonzentrationen auswerten können.

Diese auf der symptothermalen Methode basierenden Modelle sind für die Verhütung besser geeignet, da man sich nicht nur auf ein Kriterium verlässt, sondern zwei oder sogar mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Da der Körper nicht wie ein Uhrwerk funktioniert, kommt es leider manchmal zu Schwankungen, was die Ergebnisse verfälschen kann.

Kombinationscomputer eignen sich am besten für die Verhütung, da sie am sichersten sind. Zu ihnen zählen die Zykluscomputer cyclotest myWay sowie die älteren Modelle cyclotest Baby, cyclotest 2 Plus, cyclotest myWay und cyclotest mySense.

10. Wie sicher sind Verhütungscomputer?

Die Sicherheit von Verhütungscomputern ist zwar mittlerweile Gegenstand einiger Studien gewesen, allerdings schwanken die Ergebnisse teilweise recht stark und problematisch ist auch, dass einige dieser Studien durch die Firmen in Auftrag gegeben werden, die Verhütungscomputer herstellen oder vertreiben.

In der Literatur finden sich darum Angaben, die teils stark voneinander abweichen. Beachten muss man auch, ob zwischen Temperatur- und Hormoncomputern unterschieden wird.

Die Sicherheit eines Verhütungsmittels wird mit dem Pearl-Index (PI) ausgedrückt: Er gibt an, wie viele von 100 Frauen ungewollt schwanger werden, die 1 Jahr lang eine bestimmte Methode anwenden.
QuellePI (alle Computer)PI (Temperatur-Comp.)PI (Hormon-Comp.)
Gynäkologie & Geburtshilfe
Kurzlehrbuch für Pflegeberufe
k. A.k. A.6
BASICS
Gynäkologie und Geburtshilfe
3 – 12k. A.k. A.
Gynäkologie & Geburtshilfek. A.0,6 – 36 (Persona)

Zum Vergleich: Der Pearl-Index der Pille liegt bei 0,1 – 1 (je nach Art des Präparats).

Zu beachten ist jedoch, dass der angegebene Pearl-Index nur gilt, wenn die Anwendung fehlerfrei erfolgt. Anwendungsfehler werden nicht eingerechnet.

11. Für wen eignet sich ein Verhütungscomputer?

Ein Verhütungscomputer eignet sich vor allem für Frauen, die…

  • in einer festen Beziehung leben (Verhütungscomputer schützen nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten!)
  • einen Zyklus zwischen 19 und 40 Tagen haben
  • morgens verlässlich ihre Temperatur messen können und wollen
  • schon etwas länger (wieder) ihre Periode haben
  • für die eine Schwangerschaft nicht undenkbar schlimm wäre

Wichtig zu beachten ist, dass der Computer einige Zyklen benötigt, um verlässliche Aussagen treffen zu können und in dieser Zeit zusätzlich verhütet werden muss.

Vor allem, wenn man zuvor ein Hormon-Präparat (z. B. die Pille) eingenommen hat, muss sich der natürliche Zyklus zunächst wieder einpendeln, bis ein Verhütungscomputer eingesetzt werden kann!

Auch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Anwendung eines Verhütungscomputers verlangt, dass man sich (bis zu einem gewissen Grad) mit dem eigenen Zyklus auseinandersetzt, jeden Morgen die Basaltemperatur misst und die Auswertung des Computers beachtet.

Dafür lernt man seinen Körper deutlich besser kennen und kann ohne Hormon-Präparat recht sicher verhüten. Oft wird dieser Weg gewählt, wenn ein grundlegender Kinderwunsch besteht, dieser aber noch ein wenig Zeit hat.

Jungen Frauen, deren Periode gerade erst einsetzt hat, wird hingegen oft empfohlen, die Pille zu nehmen, da diese sehr sicher und einfach anzuwenden ist. Hinzu kommt, dass der Zyklus am Anfang oft sehr unregelmäßig ist, was die Auswertung des Computers behindern kann.

12. Antworten auf häufige Fragen

Hier findest du Antworten auf häufige Fragen rund um Verhütungscomputer:

12.1 Sind Verhütungscomputer wirklich hormonfrei?

Ja. Verhütungscomputer sind 100 % hormonfrei.

Denn sie sind keine Verhütungsmittel, sondern helfen dir lediglich dabei, deine fruchtbaren Tage zu bestimmen. An diesen Tagen musst du für eine geeignete Verhütungsmethode sorgen (z. B. Kondome oder auch Enthaltsamkeit).

12.2 Kann man einen Verhütungscomputer während der Stillzeit nutzen?

Jein. Du kannst einen Verhütungsmonitor auch in der Stillzeit benutzen, aber erst, wenn du das erste Mal deine Periode (nicht den Wochenfluss) hattest.

Erst nach dieser ersten Periode kann der Verhütungscomputer deinen Zyklus wieder interpretieren.

Achtung: Der erste Eisprung findet vor der ersten Periode statt! Es gibt somit ein fruchtbares Fenster, dass der Verhütungscomputer nicht erkennen kann.

12.3 Was passiert, wenn man eine oder mehrere Messungen ausfallen lässt?

Je mehr verlässliche Daten ein Computer hat, desto sicherer ist. Wenn du aber mal eine Messung vergisst oder ausfallen lässt, ist das in der Regel unproblematisch.

Der Computer kann fehlende Messpunkte bis zu einem gewissen Grad ausgleichen (umso besser, je länger du ihn benutzt). Dennoch wird der Computer deutlich genauer sein, wenn du die Messung immer regelmäßig durchführst.

Wenn du sehr viele Messungen in einem Zyklus ausfallen lässt, wird der Computer keine Ergebnisse anzeigen können!

12.4 Eignet sich das Ava-Armband zur Verhütung?

In den sozialen Medien ist in den letzten Monaten vor allem von einem Zyklustracker die Rede:

Dem Ava-Armband. Das Armband mit Sensor misst in der Nacht neun verschiedene Parameter und wird am Morgen einfach mit einer App synchronisiert, in der die Daten ausgewertet werden.

Ava eignet sich jedoch nicht für die Verhütung, wie der Hersteller auf seiner Website selbst angibt. Das Armband ist lediglich für Frauen mit Kinderwunsch gedacht, die ihre fruchtbaren Tage herausfinden wollen, um die Chance auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.

Wer hingegen eine Schwangerschaft vermeiden will, für den ist Ava ausdrücklich nicht geeignet oder gedacht. Darum wird Ava auch in der Liste mit den Geräten geführt, die für die Verhütung nicht geeignet sind.

13. Quellen und weiterführende Literatur

  • Gruber, S. (2009). BASICS Gynäkologie und Geburtshilfe. München: Elsevier Urban & Fischer
  • Bühling, K. J. (2009). Familienplanung. In Bühling, K. J. & Friedmann, W. (Hrsg.), Intensivkurs Gynäkologie und Geburtshilfe (S. 77–95). München: Elsevier Urban & Fischer Verlag.
  • Grüne, B., & Größer, S. (2007). Kontrazeption. In K. Diedrich, W. Holzgreve, W. Jonas, A. Schultze-Moskau, K.-T. M. Schneider & J. M. Weiss (Hrsg.), Gynäkologie und Geburtshilfe (S. 125–162). Heidelberg: Springer Medizin Verlag.
  • Waldmann-Rex, S., & Straßburger-Lüchow, I. (2007). Gynäkologie und Geburtshilfe Kurzlehrbuch für Pflegeberufe München: Elsevier Urban & Fischer
  • Erath, Anke (2016). Sichergehn – Verhütung für sie und ihn. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), https://www.bzga.de/botmed_13060000.html

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