Beginn und Ende einer Schwangerschaft, ungeahnte Parallelen

Beginn und Ende einer Schwangerschaft, ungeahnte Parallelen
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Nele Hillebrandt

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Heute sind es noch genau 10 Tage bis zum ET. Ich sitze hier an meinem Schreibtisch, schaue auf den Kalender und mache Kreuze. Ich kreuze Tage durch. Jeder Tag, der vergeht, bringt mich unserem Baby einen Tag näher. Jeder Tag, der vergeht ist ein Tag voll Warten und Ungeduld weniger. Und während ich hier so sitze und immer wieder den Kalender anstarre, fällt mir auf, wie mich das an eine Situation von vor mehr als 8 Monaten erinnert:

Rückblick: Ende 2015, Anfang 2016
Ich liege im Bett und frage mich, wie lange man wohl schlafen kann. Ob es möglich ist 14 Tage komplett durchzuschlafen. 14 Tage kommen mir vor wie eine Ewigkeit und die Ungewissheit kann ich kaum ertragen. Es ist mein 18. Zyklustag. Der Ovu war endlich positiv. Mein Mann und ich haben unseren Teil getan und nun heißt es der Natur ihren Lauf lassen. Und warten. Warten. Warten.

Ich warte auf den Tag, an dem ich endlich einen Schwangerschaftstest machen kann. Tag X, auch NMT (Nicht-Mens-Tag), der mir endlich zeigt, ob das Hoffen und Bangen, die Globuli und Tees endlich etwas genützt haben. Ich warte und warte, werde wahnsinnig, verrenne mich in Gedanken und Tagträumen und kann die blöde Uhr an der Wand einfach nicht schneller ticken lassen.

Jeden Abend gehe ich ins Bett und bin froh, dass ein Tag herum ist. Die Nacht vergeht so viel schneller. Ich versuche mich nochmal umzudrehen und einfach weiter zu schlafen. Aber ich weiß, dass ich die nächsten Monate nicht nur in dieser Warteschleife verharren kann. Ich stehe auf, schiebe alle Gedanken beiseite, gehe meinem Alltag nach.

Doch der Gedanke an eine mögliche Schwangerschaft lässt sich nicht so einfach beiseite schieben. Je mehr Tage vergehen, desto intensiver hört man in sich. Meine Brüste sehen doch plötzlich ein bisschen größer aus als Gestern! Und heute morgen war mir auch ein bisschen schlecht! Das Ziehen im Unterleib setzt doch sonst erst viel später ein! Nie war ich mir meines Körpers so bewusst!

Und 14 Tage sind lang…

Heute
38 Wochen warte ich nun schon auf diesen Tag. Den ET. Nein, nicht das kleine Männchen, das nach Hause telefonieren will, sondern den Tag, an dem unser Baby auf die Welt kommen soll. Ich habe die magische 37+0 überschritten, die Grenze, ab der ein Baby nicht mehr als Frühgeburt gilt. Ich habe regelmäßig Wehen aber so richtig scheint mein Baby noch nicht bereit zu sein.

Ich warte. Finde, dass 14 Tage sich unheimlich ziehen können. Höre in meinen Körper. Interpretiere jedes kleine Ziehen, jeden Pups als beginnende Wehen. Naja, zumindest weiß ich, dass das Baby kommen wird. Die psychische Belastung ist deutlich weniger als beim Warten auf die Menstruation. Dafür ist es körperlich deutlich anstrengender.

Ich fühle mich wie eine dicke Kugel. Kann kaum mehr als ein paar Meter gehen, ohne dass das Baby sehr nach unten drückt. Rolle aus dem Bett wie ein gestrandeter Wal und muss mich zum Anziehen meiner Socken und Schuhe verrenken wie ein Schlangenmensch. Dazu kommt, dass das Baby gerne mal einen Stepptanz im Bauch aufführt. Soll ja gutes Training für die kleinen sein, meine Organe hingegen könnten gut darauf verzichten.

Mit Übertragen kann es sein, dass ich noch 20 Tage warten werde. 20 Tage und jeden Tag wird der Bauch ein bisschen größer und schwerer. Alles etwas mühsamer. Und ich ungeduldiger. Und doch weiß ich, dass es gut ist. Dass unser Baby diese Zeit anscheinend noch braucht. Und bin trotzdem ziemlich ungeduldig.

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