Einnistungsschmerz: Mythos oder Wirklichkeit?

Einnistungsschmerz
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Nele Hillebrandt

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Gibt es den Einnistungsschmerz wirklich oder ist er nur ein Mythos? Bemerkt wird er meist von Frauen, die sich schon länger ein Baby wünschen und genau darum wird er schnell als „Humbug“ abgetan. Doch ist dieses Urteil nicht vielleicht vorschnell gefällt? Hier erfährst du, was es mit dem Einnistungsschmerz auf sich hat und wann er auftreten kann.

1. Was ist die Einnistung?

Als Einnistung bezeichnet man den Vorgang, bei dem sich eine befruchtete Eizelle mit der Gebärmutter verbindet. Damit dies möglich ist, löst sich die Zona pellucida, die Glashaut der Eizelle, auf und die Eizelle klebt zunächst an der Oberfäche der Gebärmutterschleimhaut. Zwischen dem siebten und zwölften Tag (nach dem Eisprung) dringt die Eizelle dann in die Gebärmutter ein. Am zehnten Tag ist die Eizelle vollständig in der Gebärmutter implantiert.

In der Fachsprache wird die Einnistung als „Nidation“ bezeichnet, weshalb Ärzte auch eher von Nidationsschmerz sprechen.

Die Zeit der Einnistung ist eine sehr kritische Zeit. Nicht jede befruchtete Eizelle schafft es auch sich einzunisten. Sollte es nicht geklappt haben, bekommt die Frau ihre Periode, in den allermeisten Fällen ohne dass sie von der möglichen Schwangerschaft wusste.

Erst wenn sich die Eizelle erfolgreich eingenistet hat, beginnt die Produktion von hCG, dem Schwangerschaftshormon, das für Schwangerschaftstests genutzt wird. Allerfrühestens ab diesem Zeitpunkt kann ein Schwangerschaftstest positiv anzeigen.

2. Kann man die Einnistung spüren?

An sich ist die befruchtete Eizelle winzig. Sie ist nicht einmal so groß wie ein Mohnkorn und man könnte sie nur mithilfe eines sehr guten Mikroskops erkennen. Trotzdem kennt die Fachwelt die „Nidationsblutung“, eine sehr leichte Blutung, die durch die Einnistung ausgelöst wird. In dem Buch „Intensivkurs Gynäkologie und Geburtshilfe“, steht dazu folgendes:

Das Eindringen der Blastozyste [befruchteten Eizelle] geht mit einer leichten Verletzung des Endometriums [Gebärmutterschleimhaut] einher, die zu einer leichten vaginalen Blutung, der sog. Nidationsblutung (23. Tag p.m. [nach der Menstruation]) führen kann.

Somit wird durchaus Gewerbe bei diesem Vorgang verletzt. Und wenn in dem Maß verletzt werden kann, dass Blut austritt, dann ist es auch nicht unwahrscheinlich, dass man hierbei einen Schmerz empfindet.

Trotzdem ist nicht von der Hand zu weisen, dass vor allem Frauen mit einem starken Kinderwunsch diesen Schmerz empfinden. Ob es sich dabei tatsächlich um diesen handelt oder etwas anderes Auslöser für den Schmerz ist, kann kaum mit Sicherheit gesagt werden.

In Kinderwunsch-Foren wird manchmal gar liebevoll davon gesprochen, dass „sich der Krümmel schön festbeißen soll“, ob solche Formulierungen dazu beitragen, dass man eher einen Einnistungsschmerz erwartet, ist unsicher, scheint prinzipiell aber plausibel.

Klar ist jedoch, dass letztendlich erst der positive Schwangerschaftstest Auskunft darüber geben kann, ob die Einnistung tatsächlich stattfand und erfolgreich war. Der Einnistungsschmerz allein gilt als nicht sicheres Schwangerschaftsanzeichen.

3. Wann treten Einnistungsschmerzen auf?

Einnistungsschmerzen gehen mit der Einnistung einher. Da diese aber von Frau zu Frau unterschiedlich lang dauert und zudem nicht alle befruchteten Eizellen zeitgleich den Weg durch die Eileiter zur Gebärmutter schaffen, ist das Zeitfenster relativ groß.

Als Daumenregel kann man wahrscheinlich nehmen, dass Einnistungsschmerzen frühestens vier Tage und spätestens elf Tage nach dem Eisprung zu spüren sein sollte. Alles, was weit davor oder danach kommt, ist wohl eher auf andere Umstände zurück zu führen.

Wer nicht weiß, wann genau der Eisprung stattgefunden hat, kann die durchschnittliche Zykluslänge der letzten Monate nehmen und davon 14 abziehen. Dies ist jedoch nur ein grober Richtwert, wer seinen Eisprung genau bestimmen will, sollte am besten auf Ovulationstests oder Methoden der natürlichen Familienplanung zurückgreifen.

4. Wie lange dauert der Einnistungsschmerz an?

Die Dauer des Schmerzes variiert von Frau zu Frau stark. Da man sich hierbei lediglich auf die Auskünfte von Frauen berufen kann, die angeben die Einnistung gespürt zu haben, gibt es allerdings keine verlässlichen Daten.

Grob kann man sagen, dass im Grunde Vieles möglich ist: Manche Frauen spüren nur recht kurz etwas, andere spüren über einige Tage hinweg immer mal wieder den leichten Schmerz.

Allerdings sollte man immer bedenken, dass Schmerzen, die über Tage nicht besser (vielleicht sogar schlimmer werden) auch durch andere Dinge ausgelöst werden können. Wenn die Schmerzen über einen längeren Zeitraum nicht besser werden, suche bitte zeitnah einen Arzt auf, damit ausgeschlossen werden kann, das tatsächlich etwas nicht stimmt.

5. Symptome des Einnistungsschmerzes

Da die befruchtete Eizelle wirklich winzig ist, handelt es sich beim Einnistungsschmerz meist nicht wirklich um einen Schmerz. Viel eher beschreiben betroffene Frauen ein Ziehen oder Stechen im Unterleib, dass meist kurz anhält und entweder einmalig bleibt oder in unregelmäßigen Abständen wiederkehrt.

Dabei ist diese Stechen lokal auf den unteren Bauchraum begrenzt (auf die Region, in der die Gebärmutter liegt) und strahlt nicht wie andere Schmerzen (z. B. Menstruationsschmerzen) in andere Körperregionen aus. Manchmal können Frauen sogar erfühlen, ob das Stechen eher mittig, etwas weiter links oder rechts auftritt.

Übrigens: An der Stelle, an der sich die Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einnistet, wird später die Plazenta entstehen!

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