4 Tipps, um Muttermilch sicher und hygienisch aufzubewahren

Muttermilch aufbewahren
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Nele Hillebrandt

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Muttermilch sollte stets korrekt aufbewahrt werden, nicht nur um das Risiko einer bakteriellen Kontamination zu minimieren, sondern auch, damit alle Nährstoffe, die das Baby braucht, erhalten bleiben.

Vielfach besteht Unklarheit darüber, wie lange Muttermilch im Kühlschrank eigentlich aufbewahrt werden sollte, ohne dass die Qualität darunter leidet. Es geht dabei immer um eine hygienische, aber auch möglichst praktische Aufbewahrung. Wer Muttermilch aufbewahren möchte, sollte unbedingt auch auf die geeigneten Gefäße dazu achten. Denn längst nicht alle Behälter sind für die Aufbewahrung von Muttermilch geeignet.

1. Die Muttermilch am besten in verschließbaren Glas- oder Polypropylen-Gefäßen aufbewahren

Tiefkühlbeutel oder normale Eisbeutel sollten nicht für die Lagerung von Muttermilch verwendet werden, denn sie sind nicht vor-sterilisiert. Um eine hygienische Aufbewahrung zu gewährleisten, haben sich jedoch verschließbare Gefäße aus Glas oder aus dem speziellen Kunststoff Polypropylen bewährt. Wir haben die Aufbewahrungsgefäße von Philips Avent benutzt und waren sehr zufrieden damit:

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Im Fachhandel sind auch spezielle Muttermilchbeutel aus Polypropylen erhältlich. Polypropylen ist nicht zu verwechseln mit Polycarbonat, denn Gefäße aus diesem Hartplastik sollten dem Kindeswohl zuliebe nicht zur Aufbewahrung der Muttermilch dienen. Hartplastik aus Polycarbonat steht im Verdacht, Bisphenol A in die Muttermilch abzugeben. Reichert sich diese chemische Substanz im Blut des Babys an, so könnte die Gesundheit durch die hormonähnlichen Wirkungen Schaden erleiden.

Da die Beutel deutlich günstiger sind als die Behälter von Philips Avent, sind wir irgendwann auf diese umgestiegen. Tipp: Frage deine Hebamme, ob sie ein paar Muster hat, dann kannst du eventuell verschiedene Beutel ausprobieren und schauen, welche dir am besten gefallen (und sparst dabei ein bisschen Geld).

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Wenn du Muttermilch abfüllst, vergiss nie das Datum auf den Behälter oder Beutel zu schreiben! Nur so behältst du einen Überblick darüber, was wann gefüttert werden solle. Wir haben zum Beschriften einfach einen Edding genommen.

Zur Sicherheit sollte bei der Aufbewahrung von Muttermilch in Kunststoffflaschen beim Händler nachgefragt werden, ob diese auch wirklich frei von Bisphenolen sind. Spezielle Muttermilchflaschen können mit warmem Seifenwasser oder in der Spülmaschine gespült werden. Eine zusätzliche Sterilisation ist dann nicht erforderlich. Ist keine Seife verfügbar, so ist auch siedendes Wasser ausreichend.

2. Bei Raumtemperatur kann Muttermilch nicht sehr lange gelagert werden

Bei Frühchen oder Kindern mit bekannten Vorerkrankungen sollte für eine möglichst hygienische Aufbewahrung der Muttermilch auf jeden Fall auch der Rat der Hebamme oder des Gynäkologen eingeholt werden!

Bevor die Muttermilch abgepumpt wird, sollten stets beide Hände gründlich mit Wasser und Seife gereinigt werden. Ein zusätzliches Reinigen der Brust oder der Brustwarze ist jedoch nicht erforderlich. Wer gleichzeitig abpumpen und stillen möchte, sollte einfach ausprobieren, wie es am besten klappt. In der Regel wird empfohlen nach dem Stillen abzupumpen, man kann aber auch mit einer Seite Stillen, während man auf der anderen abpumpt. Beachten sollte man immer, dass sich die Menge der Muttermilch nach dem „Verbrauch“ richtet. Deine Hebamme oder eine speziell ausgebildete Stillberaterin berät dich hier sicher und kann mit dir gemeinsam einen Plan aufstellen. Wer Abpumpen statt Stillen möchte, der sollte dabei ebenfalls einiges beachten.

Ein gern genutztes Hilfsmittel zum Abpumpen sind Muttermilchpumpen. Im Handel sind Handmilchpumpen oder elektronische Milchpumpen dafür erhältlich. Weit effektiver und dabei günstiger sind jedoch die Muttermilchpumpen, die man sich in der Apotheke ausleihen kann. Für diese benötigt man lediglich ein Rezept, dass der Haus-, Kinder- oder Frauenarzt ausstellen kann.
Ist die Muttermilch hygienisch abgepumpt, dann gelten für die korrekte Aufbewahrung bereits seit dem Jahre 2011 bestimmte Richtwerte. Hebammen und Frauenärzte sind angehalten, Mütter nach der Entbindung darauf hinzuweisen. Bei normaler Raumtemperatur ist Muttermilch nicht länger als 6 bis maximal 8 Stunden haltbar. Kann die Milch innerhalb dieses zeitlichen Rahmens nicht verfüttert werden, so ist eine weitere Aufbewahrung nicht statthaft.

3. Einfrieren ist eine gute Konservierungsmethode für Muttermilch

Die Muttermilch aufbewahren im Kühlschrank kann in einem zeitlichen Rahmen von bis zu 72 Stunden erfolgen. Jedoch nur unter der Bedingung, dass der Kühlschrank eine konstante Innentemperatur von 4-6 °C aufweist und die Muttermilch nicht direkt an der Kühlschranktür aufbewahrt wird.

Es ist möglich, Muttermilch, die innerhalb von 24 Stunden gesammelt wurde, bei 4-6 °C aufzubewahren und anschließend einzufrieren. Die Muttermilch einfrieren ist also ebenfalls eine erprobte Methode der Haltbarmachung. Denn in der Tiefkühltruhe bei Temperaturen von mindestens -17 °C kann Muttermilch unbedenklich bis zu 6 Monate aufbewahrt werden.

Das Einfrieren von Muttermilch ist als Konservierungsart besonders dann ideal, wenn es schnell geschieht, dass Auftauen dagegen schonend und langsam. Muttermilch, die bereits aufgetaut aber noch nicht erwärmt wurde, hält sich bei einer Raumtemperatur von etwa 21 °C nicht länger als 3 Stunden. Im Kühlschrank hält sich aufgetaute Muttermilch ungeöffnet nicht länger als einen Tag.

Das Mischen von bereits gekühlter oder gefrorener und körperwarmer Muttermilch ist nicht zu empfehlen. Frisch gewonnene Milch sollte stets gut abkühlen, bevor sie zu bereits aufbewahrter Muttermilch hinzugefügt wird. Das Muttermilch auftauen sollte stets schonend geschehen, um die wertvollen Inhaltsstoffe wie Mineralien, Vitamine, Spurenelemente und komplexe Eiweißmoleküle bestmöglich zu erhalten.

4. Riecht aufgetaute Muttermilch anders als vorher, stellt das in der Regel kein Problem dar

Behälter mit Muttermilch zum Einfrieren sollten nie randvoll gefüllt werden, denn während des Gefrierprozesses dehnt sich die Flüssigkeit entsprechend aus. Sind die Behälter also zu voll, könnten sie durch den Frost platzen. Um einer Verschwendung vorzubeugen, sollte sie in Portionsgrößen von 60 bis 120 ml eingefroren werden. So kannst du deinem Baby zunächst eine kleine Portion anbieten und wenn diese leergetrunken ist eine weitere Portion erwärmen. Wir haben oft zu viel Muttermilch erwärmt und mussten den Rest dann entsorgen.

Beim Muttermilch auftauen ist oft festzustellen, dass diese durchaus etwas anders riechen und schmecken kann. Dies ist jedoch in der Regel kein Hinweis auf Verderbnis. Das in der Muttermilch enthaltene Enzym Lipase spaltet Fettsäuren auf, die diesen Geruch verursachen können.

Eine Gesundheitsgefahr für Säuglinge besteht dadurch aber nicht, im Gegenteil, denn diese Aufspaltung der Fettsäuren ist sogar hilfreich und nützlich im Hinblick auf eine geregelte Verdauung. Einige Kinder weigern sich jedoch, diese Milch zu trinken, manchmal ist dann eine Erhitzung auf etwa 40 °C hilfreich, denn dadurch wird die Aktivität des Enzyms Lipase gestoppt.

Muttermilch nutzen, die nicht mehr verfüttert werden kann

Muttermilch, die du deinem Baby nicht mehr geben magst (oder die vom Baby einfach nicht getrunken wurde), musst du nicht entsorgen. Du kannst sie weiterhin als Badezusatz für dein Baby nutzen oder eine Muttermilchcreme selber herstellen und so die empfindliche Haut pflegen. Lediglich Muttermilch, die schon unangenehm riecht, sollte komplett entsorgt werden.

Quellen

  • Bundesinstitut für Risikobewertung (2017): Meine Muttermilch für mein Kind in der Kita oder Tagespflege, Merkblatt für Eltern, http://www.bfr.bund.de/cm/350/meine-muttermilch-fuer-mein-kind.pdf (abgerufen am 25. November 2017)
  • Infant Feeding Guidelines: information for health workers (2012), https://www.nhmrc.gov.au/guidelines-publications/n56 (abgerufen am 25. November 2017)

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