Richtig stillen: Was man dazu wissen muss

richtig Stillen
Foto des Autors

Nele Hillebrandt

Zuletzt aktualisiert:

Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Wenn du auf solche Links klickst und etwas kaufst, bekommen wir eine Provision. Alle Affiliate-Links sind mit einem Sternchen (*) markiert.

Richtig Stillen – Das will heute ein Großteil der Mamas. Stillen ist schließlich das Beste für ein Baby, die natürliche Art ein Kind zu ernähren und wird schon seit Jahrtausenden von Frauen (und den Babys) beherrscht. Was also sollte daran so schwer sein?

Doch leider sieht die Praxis ganz anders aus: Ein Großteil der Frauen hat Stillprobleme und viele Stillen vorzeitig ab, weil diese sich nicht beheben lassen. Auch ich hatte große Probleme und habe mich im Nachhinein gefragt, woran das lag und was mir geholfen hätte. Meine Antworten findest du in diesem Artikel. Ein Buch, das mir wirklich bei all diesen Problemen geholfen hat, ist dieses:

💖 Meine Empfehlung für dich
*Preis inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versandkosten. Zuletzt aktualisiert am 01.08.2023 um 04:08 Uhr. Es handelt sich um einen Affiliate-Link, das heißt wenn du diesem Link folgst und etwas bei Amazon kaufst, bekommen wir eine Provision.

1. Wie stillt man richtig?

Um es ehrlich zu sagen: Mich hat diese Frage wahnsinnig gemacht. Ich wollte unbedingt alles richtig machen und habe es mir und meinem Baby damit wahrscheinlich unnötig schwer gemacht. Um es klar zu sagen: Im Grunde weiß das Baby, was es tut. Instinktiv wird es nach deiner Brust suchen und an dieser andocken. Damit das für dich so angenehm wie möglich ist, ist lediglich wichtig, dass das Baby dabei so viel Brust wie möglich fasst. „Einen Mund voll Brust“ sollte das Baby haben und um das zu erreichen, gibt es unendlich viele Anleitungen, wie man die Brust am besten greift, die Brustwarze in den Mund des Kindes befördert und welche Haltung am geeignetsten ist.

Ich habe sehr viele dieser Ratgeber gelesen, studiert und angesehen und versucht es hier Zuhause genau so zu machen. Das Ergebnis: Jedes Mal wenn das Baby andockte, hatte ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, habe es gelöst und die Prozedur wiederholt. Dadurch wurde schließlich nicht nur ich frustriert (weil es anscheinend einfach nicht klappte), sondern auch das Baby, was das Ganze noch unmöglicher machte.

Irgendwann wurde es mir einfach zu viel und ich bin weinend vor meiner Hebamme zusammengebrochen. Sie empfahl mir daraufhin eine Milchpumpe um den Druck von mir zu nehmen (mittlerweile nahm unser Baby nicht mehr richtig zu, sondern sogar etwas ab). Ich holte also die Milchpumpe, warf viele, viele Ratschläge über Bord, konzentrierte mich auf das, was im Buch Intuitives stillen stand und auf einmal klappte es. Ich stillte unser Baby, hatte dabei keine Schmerzen und das Baby lag glücklich und zufrieden trinkend in meinem Arm.

2. Mein Rat: Mach‘ dich nicht verrückt!

Ich bin keine Stillberaterin. Aber ich glaube, dass dieser Perfektions-Wahnsinn um das Stillen und damit einhergehend das Bedürfnis am besten jeden Ratgeber gelesen zu haben, eher ungünstig ist. Richtig stillen muss gelernt sein! Stimmt das?

Wenn ich meinem damaligen Ich selber einen Rat geben dürfte, dann wäre das dieser: Versuche es erst einmal so. Ohne zig Ratgeber. Ohne alles wissen zu wollen. Besorge dir ein gutes Buch, in dem Frau nicht total verunsichert wird, sondern das betont, dass das Stillen in der Regel eben nicht gelernt werden muss. Lasse dir das richtige Anlegen im Krankenhaus zeigen und die Schwestern dort ab und zu mal schauen, ob du auch in den folgenden Tagen gut anlegst. Finde deinen eigenen Weg. Schaue einfach, ob du am besten im Sitzen, Liegen oder wie auch immer stillen kannst. Mache das, was dir und deinem Baby gut tut und wenn es sich gut anfühlt, dann ist es auch gut!

3. Schmerzen beim Stillen – das darf nicht sein?

Was mich am allermeisten verunsichert hat, war die Aussage, dass Stillen nicht schmerzen darf. Ich hatte am Anfang Schmerzen. Und dachte darum, dass ich etwas falsch machen muss. Heute denke ich, dass man zunächst einmal schauen sollte, was und wo es schmerzt um dann sagen zu können, ob es tatsächlich daran liegt, dass das Baby falsch angelegt wurde. Und dabei wird klar: Nur wenn die Brustwarzen relativ schnell anfangen zu schmerzen, liegt das wahrscheinlich am falschen Anlegen.

Es gibt aber noch viele weitere Gründe, warum das Stillen unangenehm sein kann oder gar schmerzt, die nicht dadurch beeinflusst werden können, wie das Baby angelegt ist. Schade nur, dass mir das niemand erzählt hat! Darum rate ich dir: Wenn du Schmerzen beim Stillen hast, lasse auf jeden Fall zunächst von einer Fachfrau überprüfen, ob du richtig anlegst. Versuche nicht selber hin und her, dadurch setzt du dich und deinem Baby eventuell unnötigem Stress aus. Wenn du falsch anlegst, lass‘ dir das richtige Anlegen ganz genau zeigen (mit deinem Baby natürlich) und deine Schmerzen sollten bald besser werden.

Wenn du hingegen richtig anlegst und dennoch Schmerzen hast, so solltest du genau beobachten wann und wo die Schmerzen auftreten, da zum Beispiel auch eine Pilzinfektion ursächlich sein könnte. Und wenn die Schmerzen einfach nicht besser werden und du dich nicht wohl fühlst und Angst vorm Stillen oder gar negative Gefühle deinem Baby gegenüber entwickelst, dann höre auf! Pumpe ab, wenn dir das zusagt oder gebe deinem Baby Pre-Nahrung. Niemandem ist geholfen, wenn du dich zum Stillen zwingst dabei aber todunglücklich bist, ganz egal was andere sagen mögen!

4. Richtig Stillen – was braucht man?

Im Grunde braucht man zum Stillen also nichts als sein Baby und die Brust. Abgesehen von Produkten zur Pflege der Brust und Brustwarzen sind alle Hilfsmittel nur dann notwendig oder nützlich, wenn ein Problem oder eine besondere Situation vorliegt. Stillhütchen zum Beispiel sind nützlich, wenn die Brustwarzen sehr schmerzen oder wenn das Baby die Brustwarze nicht gut fassen kann (aufgrund der Anatomie oder ähnlichem). Eine Milchpumpe braucht man erst dann, wenn man seinem Baby gerne die Flasche geben möchte oder das Stillen an der Brust aus verschiedenen Gründen nicht gut klappt oder du es einfach nicht möchtest.

Da das Stillen erst einmal eine ziemlich ungewohnte Sache ist, ist es normal, dass man es anfangs als unangenehm empfinden kann. In diesem Fall helfen zum Beispiel Lanolin oder Multi-Mam Kompressen sehr gut.

💖 Meine Empfehlung für dich
Lansinoh 99302 HPA Lanolin Brustwarzensalbe
*Preis inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versandkosten. Zuletzt aktualisiert am 01.08.2023 um 04:08 Uhr. Es handelt sich um einen Affiliate-Link, das heißt wenn du diesem Link folgst und etwas bei Amazon kaufst, bekommen wir eine Provision.

💖 Meine Empfehlung für dich
*Preis inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versandkosten. Zuletzt aktualisiert am 01.08.2023 um 04:08 Uhr. Es handelt sich um einen Affiliate-Link, das heißt wenn du diesem Link folgst und etwas bei Amazon kaufst, bekommen wir eine Provision.

Solltest du merken, dass du eine Milchpumpe brauchst, so sprich am besten mit einem Arzt oder deiner Hebamme darüber. In der Apotheke kann man sich elektrische Milchpumpen ausleihen, die deutlich effektiver sind, als die, die man so kaufen kann und wenn man ein Rezept bekommt, zahlt man lediglich für die Flaschen und bekommt die Pumpe (jeweils für 28 Tage) kostenlos.

5. Richtig Stillen und der Druck unter dem Mamas stehen

Wer heute ein Kind bekommt, der wird oft nicht mehr gefragt „Willst du stillen?“, sondern die Frage lautet viel mehr „Du willst doch stillen, oder?“. Der Unterschied erscheint zunächst marginal, bewirkt aber etwas gewaltiges: Mütter fühlen sich verpflichtet zum Stillen. Wer nicht stillt (egal aus welchem Grund) ist eine schlechte Mutter und bekommt nicht selten zu hören, dass sie egoistisch sei.

Mütter müssen also stillen. Und mit diesem Credo einher geht, dass um das Stillen auf einmal eine ganze Industrie entstanden ist. Da braucht Frau nicht mehr nur die Brust um ihr Kind satt zu bekommen, denn richtig Stillen kann man nur, wenn man auch eine Milchpumpe (am besten händisch und elektrisch, man weiß ja nie, womit man besser zurecht kommt), diverse Fläschchen und Muttermilch-Aufbewahrungsbeutel, Salben, Cremes, Stillhütchen, Kompressen und Einlagen und nicht zu vergessen die passende Kleidung (Stillpullover, Still-BHs und am besten noch Still-Hosen 😉 ) hat.

Wer richtig stillen will, der gibt also am besten zunächst mal eine ganze Menge Geld aus. Einige dieser Anschaffungen sind dabei wirklich sinnvoll, andere hingegen weniger. Stillende Mamas sind also durchaus eine attraktive Zielgruppe und noch attraktiver ist diese Zielgruppe wenn sie Probleme hat, dann benötigen diese Frauen nämlich wahrscheinlich viel mehr Helferlein und zahlen unter Umständen auch für Unterstützung diese Probleme in den Griff zu bekommen. Wenn du nun also im Internet (oder wo auch immer) einen Ratgeber ließt, sei dir dieser Tatsache immer bewusst!

Und am aller wichtigsten: Stillen soll schön sein! Für dein Baby UND dich. Und wenn es das nicht ist und du dich dafür entscheidest deinem Kind von nun an die Flasche zu geben, dann ist das auch gut. Es ist und bleibt deine Entscheidung.

🤩 Das könnte dich auch interessieren...

Schöne Jungennamen

300+ schöne Jungennamen