Die symptothermale Methode zur Berechnung der fruchtbaren Tage

die symptothermale Methode
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Nele Hillebrandt

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Die symptothermale Methode wurde erstmals vom österreichischen Arzt Josef Rötzer beschrieben und kombiniert die gemessene Basaltemperatur mit der Beobachtung der Zervixschleimveränderung im Verlauf des Zyklus.

Die zwei Parameter dienen der doppelten Kontrolle und führen bei richtiger Anwendung zu einer zuverlässigen Methode, die häufig bei der natürlichen Familienplanung genutzt wird. Der Pearl-Index liegt bei konsequenter Anwendung bei 0,3.

Durchführung

Um die symptothermale Methode richtig anzuwenden, muss jeden Morgen die Basaltemperatur gemessen und zusätzlich regelmäßig der Zervixschleim auf Veränderungen überprüft werden.
Des Weiteren können auch andere zyklische Veränderungen erfasst werden (Öffnungsgrad und Beschaffenheit des Muttermundes). Alle Daten werden dann in ein spezielles Zyklusblatt eingetragen und ausgewertet.

Auswertung

Ziel dieser Methode ist es anhand der gesammelten Daten die fruchtbare Zeit der Frau zu bestimmen. Dazu geht man wie folgt vor:

Am Zyklusanfang geht man zunächst von 5 unfruchtbaren Tagen aus. Nach Aufzeichnung und Auswertung von 12 Zyklen, berechnet man den letzten unfruchtbaren Tag am Zyklusanfang, indem man den ersten Tag der durchschnittlich höheren Temperaturlage nimmt und von diesem 8 abzieht (Beispiel: Zyklus dauert 31 Tage, erster Tag der erhöhten Temperatur im Durchschnitt Zyklustag 18: 18-8=10, von Zyklustag 1 bis Zyklustag 10 kann von unfruchtbaren Tagen ausgegangen werden).

Nach dem Eisprung müssen 3 Tage sowohl nach dem Temperaturanstieg als auch nach dem Höhepunkt des Schleimsymptoms vergangen sein, dann beginnt die unfruchtbare Zeit.

Technische Hilfsmittel

Mittlerweile gibt es viele technische Hilfsmittel, die einem das Berechnen der Fruchtbaren Zeit abnehmen: im Internet finden man Seiten, bei denen man Zyklusblätter anlegen und alle Daten eingeben kann, die dann automatisiert ausgewertet werden. Auch Zykluscomputer richten sich nach dieser Methode.

Allerdings sollte man sich nie komplette auf diese Ergebnisse verlassen, da bei einer automatischen Auswertung Fehler entstehen können, wodurch der Pearl-Index dieser Methoden auch einige Punkte unter dem der symptothermalen Methode liegt (symptothermale Methode: 0,3; Zykluscomputer: zwischen 1-3).

Die symptothermale Methode bei Kinderwunsch

Frauen, die gerne schwanger werden möchten, können mit dieser Methode den Zeitraum bestimmen, in dem eine Schwangerschaft besonders wahrscheinlich ist. Vor allem für Paare, die stressige Jobs haben oder durch andere Umstände nur selten dazu kommen miteinander zu schlafen, kann diese Methode hilfreich sein um das Zeitfenster zu bestimmen in dem man Sex haben sollte um eine Schwangerschaft zu begünstigen.

Die symptothermale Methode zur Verhütung

Wer die symptothermale Methode zur Verhütung einsetzt, sollte besonders darauf achten, dass alles stets richtig eingetragen und ausgewertet wird. Wenn man sich an die Anweisungen hält, ist diese Methode jedoch sicher und eignet sich auch für Frauen mit einem unregelmäßige Zyklus. Bei korrekter Anwendung werden 0,3 von 100 Frauen ungewollt schwanger, die diese Methode ein Jahr lang anwenden – damit ist diese Methode ähnlich sicher wie die Pille.

Wenn man die symptothermale Methode zur Verhütung einsetzen will, empfehlen wir ein Gespräch mit dem Frauenarzt, der diese Methode erklären können sollte und in den ersten Monaten bei der Durchführung behilflich sein kann. Positiv ist anzumerken, dass diese Methode zu den hormonfreien Alternativen zu Hormonpräparaten wie der Pille oder dem Nuva-Ring zählt und man durch diese ein neues Gefühl für seinen Körper und den eigenen Zyklus entwickeln kann.

Nicht geeignet ist die Methode hingegen für Paare, die auf keinen Fall ein Kind wollen und denen es schwer fällt sich diszipliniert an gewisse Regeln zu halten. Das Paar sollte sich absolut sicher sein, dass es in der fruchtbaren Zeit auf ungeschützten Geschlechtsverkehr verzichten kann – egal in welcher Situation.

Quellen und weiterführende Literatur

  • Augood, C., Duckitt K., & Templeton, A. A. (1998). Smoking and female infertility: a systematic review and meta-analysis. Human Reproduction, 13 (6), 1532-1539.
  • Bolumar, F., Olsen, J., Boldsen, J., and the European Study Group on fertility Subfecundity (1995). Smoking Reduces Fecundity: A European Multicenter Study on Infertility and Subfecundity. American Journal of Epidemiology, 143 (6), 578-587.
  • Buck Louisa, G., M., Sundarama, R., Schistermana, E., F., Sweeneyb, A., M., Lynchc, C., D., Gore-Langtond, R., E., Chena, Z., Kima, S., Caldwelle, K., L., & Barrf, D., B. (2012).
  • Heavy metals and couple fecundity, the LIFE Study. Chemosphere, 87 (11), 1201-1207.
    Järup, L. (2003). Hazards of heavy metal contamination. British Medical Bulletin, 68 (1), 167-182.

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