Menstruationszyklus: Alle Phasen im Überblick

Der Menstruationszyklus
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Nele Hillebrandt

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Der Menstruationszyklus ist die Grundlage für eine Schwangerschaft: Bei der Frau reift eine Eizelle heran, springt und ist dann bereit für die Befruchtung. Wenn diese Ausbleibt folgt die Menstruation woraufhin der Zyklus von Neuem beginnt. Für Paare, die sich ein Kind wüschen, kann es hilfreich sein, die Abläufe des Zyklus zu kennen und zu verstehen um die Chance zu erhöhen schneller schwanger zu werden.

Der normale Menstruationszyklus läuft auf zwei Ebenen ab: in den Eierstöcken (Ovarien; darum „ovarieller Zyklus“) und auf endometrialer (menstrueller) Ebene (das Endometrium ist die Gebärmutterschleimhaut). Für beide Ebenen gibt es Zyklen, die sich in unterschiedliche Phasen einteilen lassen:

Der ovarielle Zyklus

Den Zyklus kann man in drei Abschnitte einteilen, wobei der zweite Abschnitt (Ovulationsphase) in der Regel nicht als eigenständige Phase betrachtet wird, sondern den Übergang von Abschnitt 1 zu Abschnitt 3 markiert:

Tag 1-14: Follikelphase
In dieser Phase reift im Eierstock ein Ovarialfollikel, der die Eizelle enthält. Während eines Zyklus reifen zunächst meist mehrere solcher Follikel heran, wobei nur ein Follikel letztendlich springt und ein Ei freigibt.

Tag 14: Ovulationsphase
Hierbei handelt es sich um den Zeitpunkt, zudem der Eisprung (Ovulation = Eisprung) stattfindet und der den Wechsel zwischen Phase 1 und Phase 3 markiert. Der Eisprung kommt durch eine erhöhte Konzentration von LH (luteinisierende Hormon) und FSH (follikelstimulierende Hormon) im Blut zustande, was man sich bei der Bestimmung des genauen Zeitpunkts des Eisprungs zu Nutze machen kann (siehe Ovulationstests).

Eine Eizelle kann nur innerhalb der ersten 12 Stunden, während sie sich noch am Anfang des Eileiters befindet befruchtet werden. Da Spermien im weiblichen Körper etwa 3 Tage lang überleben können, liegt die fruchtbare Zeit bei ca. 4-5 Tagen pro Monat. Durch verschiedene Einflüsse kann dieser Zeitraum jedoch variieren, weshalb allein die rechnerische Bestimmung der fruchtbaren Tage zur Verhütung nicht ausreichend ist.

Tag 15-28: Lutealphase
In der Lutealphase wird der gesprungene Follikel zum Gelbkörper umgewandelt und beginnt Progesteron zu produzieren. Progestron wirkt sich auf die Körpertemperatur eines Menschen aus, was man sich bei der Basaltemperaturmethode zu Nutzen macht. Wird die Eizelle nicht befruchtet, wird die Gebärmutterschleimhaut mitsamt der Eizelle abgestoßen (die Periode setzt ein) und ein neuer Zyklus beginnt. Wurde die Eizelle hingegen befruchtet, nistet diese sich in der Gebärmutterschleimhaut ein und eine Schwangerschaft beginnt.

Der endometriale (menstruelle) Zyklus

Dieser Zyklus wird in vier Phasen eingeteilt, wobei auch hier die Ovulation keine eigentliche Phase darstellt, sondern eher den Übergang von der vorigen in die nächste Phase markiert.

Tag 1-4: Menstruation
Der Zyklus beginnt mit der Regelblutung, bei der in Folge einer nicht eingetretenen Schwangerschaft die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut abgeblutet wird.

Tag 5-13: Proliferationsphase
In dieser Phase wird die Gebärmutterschleimhaut erneut aufgebaut, sie entspricht zeitlich der Follikelphase im ovariellen Zyklus.

Tag 14: Ovulation
Markiert den Übergang von der Prolifertaionsphase zur Sekretionsphase.

Tag 15-28: Sekretionsphase
In dieser Phase wird die Gebärmutterschleimhaut auf eine sich einnistende Eizelle vorbereitet. Kommt es nicht zu einer Einnistung, wird die Gebärmutterschleimhaut nicht mehr ausreichend durchblutet, was die „ischämische Phase“ einleitet. Im Folgenden kommt es zur Regelblutung und der Zyklus beginnt erneut. Die Sekretionsphase entspricht der Lutealphase des ovariellen Zyklus.

Wissenswertes

Die Zykluslänge

Die länge eines Zyklus variiert von Frau zu Frau und muss nicht immer gleich lang sein: als „normal“ gelten Zyklen zwischen 25 bis 31 Tagen, wobei selbst junge, gesunde Frauen mal einen Zyklus haben können, der länger oder kürzer ist. Wenn man das Gefühl hat, dass der eigene Zyklus deutlich zu kurz oder zu lang ist oder auch sehr stark in der Länge schwankt, sollte man dies mit seinem Frauenarzt besprechen.

Variationen in der Zykluslänge betreffen vornehmlich den ersten Abschnitt, da zwischen der Ovulation und dem Einsetzen der Menstruation recht konstant zwischen 12 und 16 Tage liegen.

Wann beginnt und endet welcher Abschnitt?

Wann welcher Abschnitt beginnt und endet ist von Frau zu Frau (und manchmal auch von Zyklus zu Zyklus) verschieden. Da die Lutealphase in der Regel zwischen 12 bis 16 Tage dauert, kann man anhand der Gesamtlänge des eigenen Zyklus ungefähr einschätzen, wann der Eisprung stattfindet: bei einem Zyklus, der zum Beispiel 31 Tage dauert, findet der Eisprung wahrscheinlich zwischen dem 15. (31-16) und 19. (31-12) Tag statt; bei einem Zyklus, der 28 Tage dauert zwischen dem 12. (28-16) und 16. (28-12) Zyklustag. Wer den Zeitpunkt des Eisprungs genauer bestimmen möchte, hat dazu verschiedene Möglichkeiten, wie Ovulationstests oder die symptothermale Methode.

Literatur:
Goerke, K. (2011). Last minute Gynäkologie. München: Elsevier Urban & Fischer Verlag.
Gruber, S. (2009). BASICS Gynäkologie und Geburtshilfe. München: Elsevier Urban & Fischer
Schandry, R. (2011). Biologische Psychologie. Weinheim: Beltz Verlag

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