Warum werde ich nicht schwanger? 15 mögliche Gründe

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Nele Hillebrandt

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Warum klappt es nicht? Warum werde ich nicht schwanger? Nicht wenige Paare sind ungewollt kinderlos, das Babyglück scheint sich einfach nicht einstellen zu wollen. Die Krux an der Sache: Jahrenlang hat man verhütet, um eben nicht schwanger zu werden und nun, wo man sich ein Kind wünscht, kann man kaum etwas anderes tun als warten. Und ganz ehrlich: Ich bin im Warten sehr, sehr schlecht. Und so habe auch ich mir schnell die Frage gestellt, warum ich nicht schwanger werde und habe versucht nach Ursachen zu forschen, um diese beheben zu können.

Mögliche Gründe und Ursachen, warum du nicht schwanger wirst, gibt es viele. Aber zunächst einmal sei gesagt: Fast alle Paare halten nach etwa 18 Monaten einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen. Es gibt nur wenige Paare, die wirklich nicht schwanger werden und selbst dann hat man noch die Möglichkeit sich in einer Kinderwunschklinik helfen zu lassen. Trotzdem war auch bei mir die Angst groß, dass ausgerechnet wir zu den wenigen gehören würden, die keine Kinder bekommen können.

In der Regel sagt man jedoch, dass ein Jahr „Wartezeit“ durchaus normal sind und in dieser Zeit auch noch nichts unternommen werden sollte. Wenn du jung bist (unter 30 Jahre) kann man auch durchaus noch etwas länger warten, älteren Paaren wird empfohlen unter Umständen schon eher einen Arzt aufzusuchen.

Doch auch während der „Wartezeit“ kann man selbst einige Faktoren beeinflussen, die eine Schwangerschaft begünstigen bzw. die dafür sorgen würden, dass man nicht schwanger wird:

1. Stress

Stress ist in unserer Leistungsgesellschaft leider allgegenwärtig, sei es im beruflichen oder im privaten Bereich. Auch Finn und ich waren oft gestresst und wenn wir es ganz genau nehmen, war wahrscheinlich der unerfüllte Kinderwunsch unser Stressfaktor Nummer eins. Die Frage, warum ich nicht schwanger werde, hat mich nahezu jeden Tag gequält.

Studien deuten darauf hin, dass eine dauerhaft hohe Cortisolausschüttung (Cortisol ist das „Stresshormon“) in der Kinderwunsch-Zeit, die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden mindert und das Risiko unfruchtbar zu werden erhöht.

Ein ziemlicher Teufelskreis!

Was man dagegen tun kann? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnun! Ich kenne einige Frauen, die sich erstmal auf andere Sachen konzentriert haben und manche, die sogar den Kinderwunsch aufgegeben haben und dann doch spontan schwanger wurden. Für mich war das schier unmöglich. Am Ende bin ich trotzdem schwanger geworden. Denn ob es nun am Stress liegt oder an anderen Faktoren kann man nicht sagen und möglich ist (fast) alles.

Man kann also auch trotz Stress schwanger werden. Sinnvoll ist es dennoch in dieser Zeit besonders gut ür sich zu sorgen und regelmäßig Auszeiten zu nehmen. Auch ein urlaub kann gut tun und das Zünglein an der Wage sein 😉

2. Rauchen, Alkohol oder Drogen

Rauchen, Alkohol oder gar Drogenkonsum sind nicht nur ungesund für dich selbst, sondern auch im Hinblick auf eine erwünschte Schwangerschaft.

Studien zeigen, dass Frauen, die rauchen, länger darauf warten müssen schwanger zu werden und eher unfruchtbar sind, als Nicht-Raucherinnen. Das gleiche gilt für starken Alkohol- oder Drogenkonsum. Bedenke, dass es auch bei einer Abstinenz länger dauern kann, bis sich dein Körper wieder von den Giftcocktails erholt hat und du endlich schwanger werden kannst.

3. Medikamente

Es ist längst nicht nur die Antibabypille, die eine Schwangerschaft zuverlässig verhüten kann, sondern auch Medikamente, die du zunächst gar nicht damit in Zusammenhang bringen würdest.

Bei Schwangerschaftswunsch solltest du dir daher unbedingt eine Liste deiner Medikamente erstellen und genau abklären, ob mit der Nebenwirkung einer medikamentenbedingten ausbleibenden Schwangerschaft zu rechnen ist.

4. Über- oder Untergewicht

Die Wahrscheinlichkeit, dass du schwanger wirst, sinkt wenn du unter- oder übergewichtig bist.

So kann es bei Untergewicht (bei einem Body-Mass-Index von unter 18) sein, dass dein Zyklus unregelmäßig ist und manche Monate gar kein Eisprung stattfindet.

Auch Übergewicht kann deine Chancen, schwanger zu werden, negativ beeinflussen. Bei Frauen mit Adipositas (ab einem BMI von 30), kann es unter anderem zu Störungen des Hormonhaushalts kommen, wie z. B. einer Hyperandrogenämie.

Falls du also eine Schwangerschaft planst, solltest du möglichst Normalgewicht anstreben.

Allerdings war ich selber auch untergewichtig als ich schwanger wurde. Der BMI ist nur ein Richtwert und kann wenig darüber aussagen, ob du wirklich gesund bist oder nicht. Trotzdem lohnt es sich hier genauer hinzuschauen, wenn es auch nach längerer Zeit einfach nicht klappt.

5. Gynakologische Ursachen bei der Frau

Bestimmte gynäkologische Erkrankungen wie Zysten, Eileiterverschluss, Endometriose (Auftreten von der Gebärmutterschleimhaut ähnlichem Gewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle) oder das PCO-Syndrom (eine Stoffwechselstörung, die durch Eierstockzysten, Zyklusstörungen und/oder Hyperandrogenämie gekennzeichnet ist) können ursächlich dafür sein, dass du nicht schwanger wirst.

Gebärmutter und Eierstöcke bieten dann krankheitsbedingt nicht die Voraussetzungen zum Eintritt einer Schwangerschaft. Viele dieser Krankheitsgründe können jedoch heutzutage durch geeignete Therapie behoben werden. Die meisten dieser Krankheiten werden bei der Routineuntersuchung beim Frauenarzt schnell erkannt.

6. Hormonelle Störungen bei der Frau

Auch hormonelle Störungen im weiblichen Organismus können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Mit einer Blutanalyse beim Frauenarzt lässt sich herausfinden, ob dein Hormonstatus in Ordnung und dafür geeignet ist, eine Schwangerschaft zu ermöglichen.

Bei der Hormonanalyse bitte darauf achten, dass nicht nur die weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen, sondern auch die Schilddrüsenhormone, T3, T4 und TSH, mitbestimmt werden.

Hormonelle Störungen lassen sich durch angepasste Lebensweise oder auch medikamentös so gut beeinflussen, dass deine Chancen, doch noch schwanger zu werden, weiter steigen können.

7. Schlechte Spermienqualität beim Mann

Der Grund, warum du nicht schwanger wirst, kann auch bei deinem Partner liegen. Wenn beim Mann genügend intakte und gut bewegliche Spermien produziert werden, kann die Eizelle nicht befruchtet werden.

Ursachen dafür können ein früherer oder aktueller Hodenhochstand sein, frühere oder aktuelle Verletzungen (z. B. durch Sport) sowie Infektionen am Hoden. Auch Varikozele (verdickte Venen im Hodensack) stehen ebenfalls im Verdacht, Unfruchtbarkeit beim Mann auszulösen.

Eine ungesunde Lebensweise kann ebenso zur Unfruchtbarkeit beim Mann beitragen. Als erwiesen gilt, dass Rauchen einen negativen Einfluss auf die Produktion und die Befruchtungsfähigkeit von Spermien hat.

8. Sport und Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sind sehr wichtig, um physisch und psychisch gesund zu bleiben.

Bewegungsmangel, eine Mangelernährung oder eine zu hohe Kalorienzufuhr können nicht nur zu Krankheiten wie Diabetes, Osteoporose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, sondern auch deine Fruchtbarkeit und Schwangerschaftswahrscheinlichkeit negativ beeinflussen.

9. Sex zum falschen Zeitpunkt

Eine Frau ist nur zu bestimmten Tagen ihres Zyklus überhaupt empfängnisbereit. Dies sind die fruchtbaren Tage kurz vor, während und auch kurz nach dem Eisprung. Findet Sex also zum falschen Zeitpunkt statt, kann eine Empfängnis überhaupt nicht stattfinden.

Um die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden zu erhöhen, ergibt es Sinn, mithilfe der symptothermalen Methode oder einem Zykluscomputer wie dem Ava Armband die fruchtbaren Tagen zu ermitteln und genau an diesen Tagen Sex zu haben.

10. Zu wenig Sex

Wenn du nicht regelmäßig mit deinem Partner Sex hast, sinken deine Chancen schwanger zu werden, auch wenn alle anderen Voraussetzungen gegeben sind.

Wenn du schwanger werden willst, ist drei Mal pro Woche Sex ein guter Richtwert. Während der fruchtbaren Tage empfiehlt es sich, mindestens alle zwei Tage Sex zu haben. Übrigens gibt es Studien, die darauf hinweisen, dass es sinnvoll ist auch nach den fruchtbaren Tagen Sex zu haben, da dies eine Schwangerschaft begünstigen kann.

11. Alter

„Deine biologische Uhr tickt!“, ist wohl ein Satz, den keine Frau gerne hören mag. Leider steckt aber viel Wahrheit darin: Im Gegensatz zu den Männern ist es bei uns leider so, dass ab einem bestimmten Alter kein Eisprung mehr stattfinden wird. Eine Schwangerschaft wird nach diesem Zeitpunkt nicht mehr eintreten. Deshalb sollten Frauen oder Paare ihren Kinderwunsch möglichst nicht auf die lange Bank schieben.

Hinzu kommt, dass schon in der Zeit vor den Wechseljahren die Anzahl der Eisprünge abnimmt. Mit jedem Jahr, das vergeht, sinken somit die Chancen, auf natürliche Weise schwanger werden zu können. Außerdem steigt die Gefahr von Risikoschwangerschaften mit zunehmendem Alter.

12. Stillen

Aus hormonellen Gründen ist ein weiterer Kinderwunsch während der Stillzeit oft nicht möglich. Während der Stillzeit wird Prolaktin im Körper der Mutter produziert, ein natürliches Verhütungsmittel, welches den Eisprung und somit eine Schwangerschaft verhindern kann.

13. Scheidenflora

Eine unphysiologische Zusammensetzung der Scheidenflora kann dazu führen, dass du nicht schwanger werden kannst. Dickflüssiger Scheidenschleim erschwert den Spermien den Weg durch die Eileiter zum Eierstock.

Auch die bakterielle Zusammensetzung der Scheidenflora zugunsten schädlicher Keime kann eine Schwangerschaft unmöglich machen. Eine gynäkologische Untersuchung bringt dir hier Klarheit.

14. Infektionen

Fruchtbarkeitsprobleme können auch die Folge von unbemerkten Infektionen sein. So können z. B. eine Chlamydien-Infektionen zur Verklebung der Eileiter und damit zur Unfruchtbarkeit führen. Diese, aber auch andere Infektionskrankheiten, werden häufig durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.

Manche dieser Erkrankungen verlaufen inapparent, also völlig ohne sichtbare Krankheitssymptome. Ob du unter einer Infektion leidest oder gelitten hast, die als Grund für deine ausbleibende Schwangerschaft eine Rolle spielt, kann dein Frauenarzt feststellen.

15. Umweltschadstoffe

Bestimmte Umweltgifte können sich in unserem Körper anreichern und Körperfunktionen stören. Studien haben gezeigt, dass z. B. Cadmium und Blei die Fruchtbarkeit mindern können, wobei Blei insbesondere Männer beeinflusst. Cadmium kann die Fruchtbarkeit von Mann und Frau gleichermaßen beeinträchtigen.

Weitere Umweltgifte wie Pestizide oder radioaktive Strahlung stehen ebenfalls im Verdacht die Fruchtbarkeit negativ zu beeinflussen, klare Belege gibt es dafür bisher aber nicht.

Fazit

Ungewollte Kinderlosigkeit ist kein Schicksal, sondern in den meisten Fällen gut behandelbar. In den allermeisten Fällen lohnt es sich zunächst einfach abzuwarten und der Natur ihren Lauf zu lassen.

Tut sich jedoch auch nach ein bis zwei Jahren nichts, kann man durchaus ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Wichtig ist es dann, dass du die erforderlichen medizinische Untersuchungen nicht auf die lange Bank schiebst, sondern dich den möglichen Gründen für deine ausbleibende Schwangerschaft stellst.
Dabei beziehe immer auch deinen Partner mit ein. So gewinnst du nicht nur die nötige Klarheit, sondern kannst deine Kinderwunschplanung aktiv und vor allem erfolgreich angehen.

Ansprechpartner für ungewollte Kinderlosigkeit sind der Gynäkologe des Vertrauens oder spezielle Kinderwunschzentren mit ihren erweiterten medizinischen Möglichkeiten, kinderlosen Paaren doch noch zu ihrem Babyglück zu verhelfen.

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