„Man muss die Zeit genießen“ – Wenn das mal so einfach wäre!

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Nele Hillebrandt

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Vorhin telefonierte ich mit meiner Freundin Evi (ihr kennt sie bestimmt, sie bloggt auf Deko-hus.de und wir machen ab und zu gemeinsame Projekte) und wir sprachen darüber, wie es uns momentan so geht. Evi und ich können sehr ehrlich und offen miteinander reden und nehmen dabei kein Blatt vor den Mund. Wir müssen uns keine Sorgen machen, dass der andere schlecht über uns denkt oder uns missversteht. Das ist wahnsinnig toll und wertvoll.

Jedenfalls sprachen wir darüber, dass ich es manchmal schwer finde die Zeit mit meinem Kind zu genießen. Denn das sollte man doch eigentlich! Aber im Alltag ist das manchmal nicht so einfach. Und wenn es nicht klappt, dann fühlt man sich doppelt schlecht. Nicht nur, weil man eh schon schlecht drauf ist, sondern auch, weil man überhaupt solche negativen Gefühle hegt.

Denn überall hört man: „Du musst die Zeit mit deinem Kind genießen!“ Dabei schwingt oft ein immer leise mit. Und verdammt, ich will das so gerne! Ich möchte meinen Sohn anschauen und immer nur voller Liebe und Zuneigung sein! Ich würde so gerne immer nur zufrieden und glücklich sein und überall nur Regenbogen und Einhörner sehen.

Aber weißt du was? Das klappt nicht!

Phasen

So oft bin ich gestresst. So oft genervt. Momentan befinden wir uns in einer Phase, in der er ständig – und mit ständig meine ich wirklich immer – auf den Arm will. Ich kann nicht auf Toilette gehen, nicht in Ruhe essen, nicht aufräumen, nichts. Er will auf den Arm und dann will er, dass ich ihn irgendwo hin trage. Aber sobald wir da sind, wo er die ganze Zeit hingezeigt hat, ist es auch nicht richtig und er meckert und wirft sich nach hinten. Ganz ehrlich: das stresst mich. Es macht mich wahnsinnig. Nein, ich liebe ihn deshalb nicht weniger, aber die Zeit genießen? Finde ich ehrlich gesagt sehr, sehr schwer.

Und ich weiß, dass ich wahnsinniges Glück habe einen so tollen, gesunden Sohn zu haben. Versteht mich nicht falsch, ich bin dafür sehr, sehr dankbar. Aber es kann doch deshalb nicht erwartet werden, dass ich ständig glücklich bin und jede Minute genieße.

Wenn Wünsche in Erfüllung gehen

Manchmal finde ich es sehr schwierig, dass wir so viel Kontrolle darüber haben ob und wann wir ein Baby bekommen. Das führt doch teils zu völlig überhöhten Erwartungen. Und Vorwürfen.

„Du hast dir doch so sehr ein Kind gewünscht. Nun ist es da und du bist immer noch nicht glücklich. Du bist echt ein schwieriger Fall!“

Dabei ist es doch völlig normal, dass man nicht immer nur zufrieden sein kann. Dass man mal genervt ist. Und diesen Gefühlen auch Ausdruck verleihen möchte, ohne direkt als undankbar dazustehen. Oder als schlechte Mutter.

Ich genieße nicht jede Sekunde. Nicht jeden Tag. Manchmal flüchte ich auf die Toilette, weil ich sonst durchdrehen würde. Aber ich weiß, dass das nicht schlimm ist. Es heißt nicht, dass ich mein Kind weniger – oder zu wenig – liebe. Es heißt nicht, dass ich eine schlechtere Mutter bin als die, die immer erzählt wie schön alles sei. Vielleicht bin ich ja wirklich schwierig. Vielleicht erwarte ich zu viel. Aber es ändert nichts daran, dass ich mein Kind über alles liebe, alles für ihn tun würde und am Ende keine Sekunde missen möchte. Wenn man Zeit verkaufen könnte, würde ich keine Sekunde abgeben.

Auch nicht die aller nervigsten.

Und ist das am Ende nicht auch wahre Liebe?

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