Unerfüllter Kinderwunsch: Das ewige Enttäuschungs-Karussell

das Kinderwunsch-Enttäuschungs-Karussell
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Nele Hillebrandt

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Früher habe ich Ketten-Karussells geliebt: In luftiger Höhe fliegt man durch Zeit und Raum, rundherum, immer wieder. Heute sitze ich in einem Karussell, dass sich auch ständig dreht, das ich alleine kaum verlassen kann und das mir alles andere als ein positives Erlebnis beschert.

Mein Kinderwunsch-Enttäuschungs-Karussell wird bestimmt durch meinen Zyklus und angetrieben durch den Wunsch endlich schwanger zu werden.

Tag 1: Die Periode

Eine neue Runde im Karussell beginnt mit dem schlimmsten Moment: dem Einsetzen der Periode. Die Periode ist das Aus: es hat wieder nicht geklappt, alle Hoffnungen sind zunichte, es war wieder alles umsonst. Ich bin ganz unten, fühle mich leer, bin enttäuscht, traurig und möchte am liebsten den ganzen Tag im Bett liegen, schlafen und alles vergessen.

Fragen, auf die mir keine eine Antwort geben kann und die mich im Grund nur mürbe machen, kreisen in meinem Kopf: „Warum bleibt mein Kinderwunsch nur unerfüllt?“, „Warum werden ALLE anderen schwanger, nur ich nicht?“, „Ist bei mir was kaputt?“, „Wird es überhaupt jemals klappen?“. Ich ziehe die Decke über den Kopf und schlafe ein.

Ab Tag 2: Das Aufrappeln

Die größte Enttäuschung über den immer noch unerfüllten Kinderwunsch ist überwunden. Ich bin immer noch traurig, sammele aber all meinen Mut, all meine positiven Gedanken und all meine Hoffnung und starte in einen neuen Versuch. Ich suche im Internet nach neuen Informationen darüber, was ich tun kann um meine Chancen zu vergrößern.

Ich nehme mir vor, mir diesen Monat nicht so viele Gedanken zu machen und es einfach auf mich zukommen zu lassen (trotzdem trinke ich meinen Zyklustee, denn der ist ja auch so gut für mich). Je mehr Zeit vergeht, desto besser fühle ich mich, warte aber gleichzeitig immer gespannter auf den Eisprung.

Tag X: Der Eisprung

„Juchu, er ist da!“ Jetzt geht es ans Eingemachte: Blümchen und Bienchen und so, Zyklustee und gaanz viele positive Gedanken. Dieses Mal klappt es!

Ab Tag X: Das Hoffen

Jede Veränderung wird jetzt kritisch wahrgenommen: Bekomme ich mehr Pickel als sonst? Muss ich öfter auf Toilette? Ich versuche gelassen zu bleiben und nicht ständig daran zu denken, was gerade in mir passieren könnte, schaffe das aber mehr schlecht als recht. Nichts ist so spannend wie der Gedanke, dass man jetzt, genau in diesem Augenblick schwanger werden könnte!

Man stellt sich schon vor, wie die eigenen Eltern reagieren würden (super happy natürlich) und verdrängt diese Gedanken ganz schnell wieder – Nein, steigere dich da jetzt nicht rein, du wirst nur wieder enttäuscht! Je näher Tag 1 rückt, der dieses Mal hoffentlich nicht Tag 1 wird, desto ungeduldiger wird man und dann kommt sie doch wieder zu schnell: Die Periode und eine neue Runde im Karussell beginnt.

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