Cricut Maker vs. Silhouette Cameo 4

cricut maker oder silouhette cameo 4 plotter vergleich
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Nele Hillebrandt

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Wer mit dem Gedanken spielt sich einen Plotter zuzulegen, der kommt in der Regel sehr schnell an den Punkt, an dem er sich fragt, was eigentlich der Unterschied zwischen dem Cricut Maker und dem Silhouette Cameo 4 ist.

Auch ich habe mir diese Frage gestellt, viel recherchiert und am Ende beide Maschinen gründlich ausprobiert.

1. Features

Kommen wir direkt zum Kern des Ganzen. Was kann der Cricut Maker? Und was der Silhouette Cameo 4? Worin unterscheiden sich die beiden Maschinen?

1.1 Was sie können

Machen wir es kurz und schmerzlos: Die Unterschiede sind marginal. Im Grunde kann der Cameo alles schneiden, was der Maker auch schneiden kann. Egal ob Stoff, Papier, Pappe, dünnes Holz (Basal Holz) oder Vinyl. Beide Maschinen verfügen über die nötigen Messer und genug Kraft.

In der Tabelle findest du genauere Informationen zur Schnitttiefe und weiteren wichtigen Kennzahlen:

Silhouette Cameo 4Cricut Maker
Größe der Matten30,4 x 30,4 cm30,4 x 30,4 cm
30,4 x 60,8 cm
Schneiden ohne Matte (von der Rolle)Ja, bis zu 3 m
(ohne Roll Feeder sind bis 101,6 cm empfohlen)
Nein
Maximale Schnitttiefe3 mm2,4 mm
Maximale Kraft zum Schneiden5 Kg4 Kg
Werkzeughalter22
Passermarken-Erkennung (Print & Cut)jaja

Ihr seht also: Die beiden Plotter geben sich nicht viel, wobei der Cameo 4 allein anhand der Werte etwas besser dasteht. Trotzdem kann man davon ausgehen, dass in der Praxis beide Geräte etwa gleich gut bestehen – wobei man natürlich den Cameo wählen sollte, wenn man größere Projekte von der Rolle plant. Möglich ist es, dass Cricut den Maker um diese Funktion in Zukunft erweitert, der Cricut Joy kann es ja schon (das ist aber momentan nur eine Vermutung und kein Versprechen 😉 ).

Erwähnen möchte ich an dieser Stelle außerdem kurz, dass bei dem Cricut Maker viele wichtige (und stark belastete) Teile aus Metall statt Plastik sind: Der Werkzeughalter für das Messer und die Messerhalterungen. Zudem haben das Rollmesser und das Messer zum schneiden von festen, dicken Materialien metallene Zahnräder für noch mehr Power.

1.2 Was sie nicht können

Doch auch diese zwei Wundermaschinen haben natürlich ihre Grenzen: richtiges Holz, Glas, dickes Leder, Metall und Plastik (abgesehen von Folien etc.) kann weder der Cameo 4 noch der Maker schneiden. Wenn man sich fragt, ob ein bestimmtes Material wohl geschnitten erden kann, muss man sich immer zwei Dinge vor Augen führen: Die Höhe und die Härte.

Jedes Material, dass geschnitten werden soll, muss unter die Einzugsrolle passen. Da der Arm mit dem Werkzeughalter sich nur nach links und rechts bewegen kann, ist die Einzugsrolle zwingend notwendig für die Bewegung nach oben und unten. Material, das nicht unter diese Rolle passt, kann somit nicht geschnitten werden – egal, wie weich es ist.

Wenn ein Material unter die Rolle passt, dann ist es in den meisten Fällen auch möglich es mit dem Plotter zu schneiden. Trotzdem nicht in allen. Denn die Maschinen haben zwar ordentlich Power aber an einem gewissen Punkt ist der Motor dann noch überfordert. Wenn das Material zu hart ist, gleitet das Messer nicht mehr durch das Material und der Bewegungsablauf wird gestört. Der Schnitt wird ungleichmäßig und Messer als auch Maschine können im schlimmsten Fall beschädigt werden.

1.3 Fazit zu den Features

Unserer Meinung nach ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Während der Cameo mit der Funktion Punktet von der Rolle zu schneiden, hat der Maker die hochwertigere Messerhalterung und das Zahnrad für mehr Power.

Letztendlich kann man hier guten Gewissens beide Maschinen empfehlen.

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2. Preis

Ein wichtiges Kriterium für eine Kaufentscheidung ist oft der Preis. Wenn zwei Produkte ähnlich gut sind, ist er oft das Zünglein an der Waage.

2.1 Der Plotter

Auf den ersten Blick scheint hier der Silhouette Cameo 4 vorne zu liegen: Er ist knapp 100 bis 150 Euro günstiger als der Maker. Wenn wir uns die Ausstattung der beiden Plotter genauer ansehen, wird jedoch schnell deutlich, dass der Maker etwas mehr Zubehör direkt mitbringt:

Silhouette Cameo 4Cricut Maker
Preisab 270 Euroab 374 Euro
MaschineJaJa
Klinge12 (Feinschnittklinge + Rollklinge)
Schneidematte1 2 (LightGrip + FabricGrip)
Weiteres Zubehörnein1 Stift
Software zum SchneidenSilhouette Studio (kostenfrei)
Designer Edition
(49,99 $)
Designer Edition +
(74,99 $)
Business Edition
(99,99 $)
Cricut Design Space (kostenfrei)
Kostenfreie Designs10050 (Projekte)
AboneinCricut Access
(9,99€ pro Monat)
Weitere Software, die man nutzen kannSilhouette CONNECT
(39,99 $)
Silhouette ModelMaker (49,99 $)
Keine
AdapterJawerden nicht benötigt
Lieferumfang des Silhouette Cameo 4 vs. Cricut Maker

Während dem Cameo 4 nur ein Messer (plus Halterungen für ältere Messer) und eine Matte beigelegt sind, kommt der Maker mit 2 Matten und 2 Messer. Diese müsste man beim Cameo also zusätzlich kaufen: für die Matte zahlt man dabei im Schnitt 15 Euro, für das Rollmesser knapp 40 Euro. Somit würde die Cameo 4 bei gleicher Ausstattung auf etwa 325 Euro kommen – immer noch günstiger als der Maker, aber nicht mehr ganz so sehr.

Wenn man jedoch weiter schaut, sieht man schnell, dass Cricut auf Dauer deutlich mehr kosten kann: Wer die hauseigene Datenbank mit unzähligen Projekten nutzen will, der zahlt im Monat knapp 10 Euro. Silhouette bietet keine solche Datenbank an, dafür aber eine Software zur Erstellung eigener Plotter-Dateien. Diese kostet einmal zwischen etwa 50 und 100 Dollar.

2.2 Das Zubehör

Doch nicht nur die Maschinen kosten eine Menge Geld, auch das Zubehör kann schnell einige hundert Euro kosten. In der Tabelle kannst du sehen, was du etwa für das jeweilige Zubehör einplanen solltest. Allerdings unterliegen diese Preise Schwankungen und wir können nicht für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben garantieren.

Silhouette Cameo 4Cricut Maker
Messer (Feinschnitt)10 bis 40 Euro (je nach Ausführung)30 Euro (mit Halterung)
15 Euro (ohne Halterung)
Messer (Tiefschnitt)20 bis 30 Euro (je nach Ausführung)30 Euro (mit Halterung)
15 Euro (ohne Halterung)
Messer (Messer-Klinge, z. B. für dünnes Holz)10 bis 15 Euro (je nach Ausführung)42 Euro (mit Halterung)
19 Euro (ohne Halterung)
Rollmesser40 Euro50 Euro (mit Halterung)
18 Euro (ohne Halterung)
Matte15 Euro10 Euro (normale länge)
12 Euro (lange Matte)
Stiftehalter &
Stifte
10 Euro (Halter passend für die meisten Stifte)1-3 Euro pro Stift
Weiteres Zubehörweniggroße Auswahl

2.3 Fazit zum Preis

Insgesamt scheint die Silhouette Cameo 4 auf den ersten Blick etwas günstiger zu sein aber natürlich kommt das am Ende stark darauf an, ob und welches Zubehör man zusätzlich kauft.

Der Vorteil des Cameo liegt prinzipiell darin, dass man etwas flexibler ist: Adapter für alle älteren Messer liegen schon bei und spezielles Zubehör gibt es, abgesehen von Messern und Matten wenig. Wenn ihr mit dem Cameo 4 malen möchtet, dann kauft ihr zum Beispiel einfach einen Stifte-Halter, den man so einstellen kann, dass die meisten herkömmlichen Stifte hinein passen.

Bei Cricut hingegen hast du die Qual der Wahl: Es gibt ein sehr umfangreiches Zubehör-Sortiment, das speziell auf die Maschine abgestimmt ist. Das ist auf der einen Seite toll, weil man so einfach in der Datenbank nach Projekten sucht, das passende Zubehör kauft und loslegt – auf der anderen Seite sind diese Produkte aber oft etwas teurer als vergleichbare Produkte der Konkurrenz.

3. Design-Software

Weder der Cameo 4 noch der Maker funktionieren ohne ein Gerät, auf dem man das Projekt gestaltet und Einstellungen vornimmt. Vergleichen kann man die Plotter mit herkömmlichen Druckern: Erstellt werden die Dokumente zum Beispiel in Word oder Excel, der Druckauftrag wird dann an den Drucker gesendet und dieser druckt das Dokument aus.

Wer nach einem Plotter sucht, der auch ohne Computer, Handy oder Tablet funktioniert, der sollte sich die Brother ScanNcut Modelle genauer ansehen, die kommen mit einem kleinen Display über das man direkt verschiedene Funktionen ausführen lassen kann.

3.1 Cricut Maker

Die Design Software für den Cricut Maker (als auch den Cricut Joy) ist das Cricut Design Space. Das könnt ihr euch kostenlos auf euren Computer laden und installieren und besonders praktisch: Es gibt auch eine passende App dazu (sowohl für iOS, als auch für Android). Wenn du dich im Design Space angemeldet hast, kannst du einfach von mobil zu desktop wechseln und hast alle gespeicherten Projekte an einem Platz.

Der Maker lässt sich somit auch nur mit dem Smartphone oder Tablet steuern. Verbunden wird der Maker per Bluetooth, beim ersten Einrichtung soll man ihn aber per Kabel mit dem PC verbinden. Zwar sollte die Einrichtung auch mobil klappen, bei uns wurde da aber immer ein Fehler angezeigt.

Besonders praktisch: Der Maker verfügt über einen USB-Anschluss an dem du dein Handy-Ladekabel einstöpseln kannst und einen Halter für dein Tablet oder Handy.

3.2 Silhouette Cameo 4

Auch die Design Software für den Cameo, das Silhouette Studio, ist in der Basis-Version kostenfrei – allerdings sind einige Funktionen nicht nutzbar. Wer den vollen Umfang möchte, der zahlt einmal 100 Dollar für eine Business Lizenz.

Studio ist für den Desktop optimiert, es gibt aber auch eine App für mobile Geräte, Silhouette Go. Auch hier verbinden Maschine und Handy sich per Bluetooth. In der App kannst du jedoch keine Grafiken selber designen, sondern lediglich fertige Projekte ausrichten und zum Plotter schicken.

3.3 Fazit zur Design-Software

In Punkto Design Software gibt es tatsächlich recht große Unterschiede. Auf den Punkt gebracht kann man sagen, dass das Silhouette Studio deutlich mehr kann, dafür aber auch nicht ganz so einfach zu bedienen ist. Wer viel mit Adobe Produkten (Photoshop, Illustrator) arbeitet, der wird sich sicherlich schnell zurecht finden und nahezu unendliche Möglichkeiten haben, trotzdem können viele Funktionen einen auch schnell erschlagen.

Das Cricut Design Space ist deutlich intuitiver zu bedienen und sehr viel aufgeräumter – dafür ist man aber in einigen Punkten auch eingeschränkter. Wer wahrscheinlich eh lieber Projekte in Angriff nimmt, die schon erstellt sind und bei denen es eher um das Ausgestalten geht, für den ist Cricut hier die bessere Alternative: in Kombination mit Cricut Access findet man für jeden Anlass das passende Projekte und muss es nur noch umsetzen.

4. Praxis

Aber nun genug mit der Theorie, kommen wir zur Praxis: Ich habe beide Maschinen ausprobiert und geschaut, wo man wirklich Unterschiede sehen kann.

4.1 Einrichten

Schon bei der Einrichtung wird deutlich, dass Cricut sich eher an passionierte Hobby-Kreative wendet und Silhouette schon eher im professionellen Bereich Zuhause zu sein scheint:

Der Maker kommt mit einem Schnell-Start-Guide, geführter Einrichtung und einem ersten Projekte, mit dem man direkt los legt. Das ist super, da es schnell ein erstes Erfolgserlebnis gibt und in die Maschine nicht mehr ganz so einschüchternd wirkt. Die Installation klappte bei uns leider nicht mobil, am PC (verbunden über ein Kabel) hatten wir aber keine Probleme und alles lief fix.

Über Cricut Access kann man einige Projekte kostenlos nutzen und so erste Erfahrungen sammeln.

Die Silhouette kommt ohne eine Schnell-Start-Anleitung und ehrlich gesagt war der Cameo bei mir die Maschine, die ich als letztes angeschlossen habe, weil ich zunächst nicht sicher war, wo ich anfangen soll.

Letztendlich ist das aber natürlich Quatsch: Silhouette Design Studio runterladen, Maschine an den Computer anschließen und los geht es. Das ist wirklich kein Hexenwerk.

4.2 Schneiden

Ich habe mittlerweile mit beiden Maschinen einige Papierprojekte geschnitten und dabei unterschiedliche Stärken verwendet. Mein Fazit: Beide Maschinen arbeiten sauber und schnell – wenn sie richtig eingestellt sind.

Ein Plotter ist am Ende eben nur so gut, wie der Nutzer ihn bedienen kann. Darum würde ich auch auf jeden Fall empfehlen nur einen Plotter zu kaufen und diesen intensiv zu nutzen – und nicht wie ich mit vier Geräten herumzueiern. Aber mal ehrlich: Welcher normale Mensch macht das sonst auch?!

Stoff habe ich bisher nicht zugeschnitten, ich muss aber auch sagen, dass ich momentan kein Interesse habe das Rollmesser noch zusätzlich für den Cameo zu kaufen und ein Vergleich, bei dem nur eines der Geräte mit diesem Zubehör ausgestattet ist, ergibt natürlich keinen Sinn.

Meine Recherche im Netz hat aber ergeben: Wenn man von einer Maschine auf die andere wechselt, dann in den allermeisten Fällen nicht, wegen der Schnittqualität, sondern wegen anderer Faktoren, wie zum Beispiel der Software.

5. Fazit

Tja, was soll ich sagen? Ihr wollt jetzt bestimmt von mir hören, welches der beiden Geräte besser ist und euch definitv glücklicher machen wird.

Aber wie so oft im Leben lautet die Antwort: Es kommt drauf an.

Darauf, was ihr machen wollt.

Darauf, welches Vorwissen ihr habt.

Darauf, wie technikaffin ihr seid.

Darauf, wie viel Zeit ihr habt (oder investieren wollt), um euch in eine neue Software einzuarbeiten.

Darauf, was euch wichtig ist.

Ich persönlich habe tatsächlich den Maker neben mir auf dem Schreibtisch stehen und der Cameo steht dahinter im Regal. Das sagt wahrscheinlich schon viel aus, oder?

Meine Gründe: Ich liebe Cricut Access. Bisher habe ich immer etwas passendes in der Datenbank gefunden und ehrlich gesagt fehlt mir im Alltag einfach die Zeit selbst Plotterdateien zu erstellen.

Außerdem nutze ich auch den Joy viel und es ist für mich natürlich ideal, dass ich mit der gleichen Software mit beiden Geräten arbeiten kann.

Und, wenn ich mal ganz ehrlich bin und tief in mich hinein höre: Ich finde den Maker einfach schicker. Und bin halt auch „vorbelastet“ da ich ja schon mit 18 Cricut genutzt habe und damals schon verliebt in die Geräte war.

Und so eine erste Liebe, die vergisst man halt nicht.

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