Angeblich ist sie die Rettung für alle, die sich schnell und einfach schöne Nägel wünschen: Nagelfolie.
Sie kommt in uni, bunten Mustern oder wahlweise auch (teil)transparent – die Auswahl ist mittlerweile riesig.
Doch vielleicht bist du noch skeptisch: Ist Nagelfolie wirklich so einfach wie versprochen? Wie sehen die Folien getragen aus? Wirkt das nicht künstlich? Was ist der Unterschied zwischen normalen und UV-Nagelfolien? Und wo kann man sie eigentlich kaufen?
In diesem Artikel erfährst du, was es über Nagelfolien zu wissen gibt! Von der Anwendung, den wichtigsten Tricks bis zur Entfernung.
Mit diesem Guide bist du gut gerüstet für erste (oder erneute) Versuche mit den bunten Folien.
Was ist Nagelfolie eigentlich?
Als Nagelfolie werden heute dünne selbstklebende Folienstreifen bezeichnet, die man sich auf die Nägel klebt. Im Gegensatz zu klassischem Nagellack sollen sie länger halten und schneller aufzutragen sein, da man keine Trocknungszeiten abwarten muss.
Nagelfolien kann jeder selbst Zuhause anwenden, man muss dazu nicht in ein Nagelstudio und braucht auch kein besonderes Zubehör.
Neben den „normalen“ Nagelfolien gibt es mittlerweile auch UV-Folien, die aus halb gehärtetem UV-Gel bestehen. Sie müssen nach dem Auftragen unter einer UV-Lampe gehärtet werden und sollen noch länger halten, wenn du mehr darüber wissen willst, schau in meinem ausführlichen Guide zu UV-Nagelfolien vorbei! (Folgt demnächst)
Wo kann man Nagelfolien kaufen?
Die bekanntesten Shops für Nagelfolien sind Miss Sophies, MANIKO und Colour Flash in Deutschland, mittlerweile gibt es aber auch viele kleinere Shops wie die Nageltante, die eigene Designs anbieten.
Eine komplette Liste der Shops findest du in diesem Artikel weiter unten.
Wenn du Nagelfolien einfach erst mal ausprobieren möchtest, empfehle ich dir einfach ein paar bei Amazon zu bestellen. Du kannst dort schon für wenig Geld schöne Folien erwerben, aber auch die großen Marken sind vertreten (und zum Teil sogar günstiger als in den Shops! ).
Das tolle hier ist, dass du verschiedene Marken austesten kannst und keinen Mindestbestellwert erreichen musst und das meiste sogar Portofrei zu dir nach Hause kommt.
Meine Top-Amazon Empfehlungen für dich
Wenn du Nagelfolien erst einmal ausprobieren willst, empfehle ich dir eine Packung Miss Sophies Folien direkt bei Amazon zu bestellen:
Du kannst dort aus vielen verschiedenen Designs auswählen und sparst dir (wenn du Prime hast) den Versand.
Für deine ersten Versuche kannst du auch locker einen Base- und Topcoat nehmen, den du eh Zuhause hast oder du holst dir einen günstigen aus der Drogerie. Außerdem benötigst du eine Glasfeile, die du ebenfalls sehr günstig in der Drogerie bekommst (deutlich günstiger als bei den meisten Nagelfolien-Shops!).
Falls du lieber ein Komplettset haben willst, kannst du dieses hier nehmen:
Falls du hingegen lieber etwas mit Mustern suchst oder/und dir 10 Euro für ein Sheet doch etwas viel sind, probiere doch eines von diesen Sets aus:
Hier bekommst du eine Vielzahl an Mustern für super wenig Geld.
Natürlich gibt es auch einfarbige Nagelfolien-Sets, die deutlich günstiger sind, als die von Miss Sophies. Mit diesen habe ich zum Beispiel gute Erfahrung gemacht, ebenso wie mit den Glitzerfolien:
Wie verwende ich Nagelfolie?
Die Anwendung von Nagelfolien ist recht einfach. Im Folgenden schildere ich dir genau, wie ich persönlich Nagelfolien anwende. Allerdings muss man dazu sagen, dass andere Nutzer das zum Teil etwas anders machen. Das ist wie bei allem: Es hilft, wenn man am Anfang eine Anleitung hat, die einem als Leitfaden dient, am Ende wird man aber für sich merken, an welchen Stellen man es lieber etwas anders macht und eigene Strategien entwickelt.
Reinigung und Vorbereitung
Ich muss sagen, dass ich diesem Punkt mittlerweile extrem viel Zeit widme. Warum? Weil ich immer wieder die Erfahrung gemacht habe, dass die Folien deutlich schneller nicht mehr schön aussehen (oder gar von vornherein nicht so toll werden), wenn ich hier nicht sorgfältig arbeite.
Das Wichtigste an dieser Stelle: Es geht darum, den Naturnagel komplett zu säubern, nicht ihn (wie bei einer Modellage) abzutragen oder in irgendeiner Art zu schädigen.
- Zunächst wasche ich mir dazu gründlich die Hände und insbesondere die Nägel mit Seife. Im Anschluss sehr gut abtrocknen.
- Wenn die trocknen Nägel einen Fettfilm aufweisen, kann dieser mit etwas Nagellackentferner entfernt werden. Das ist einfach Veranlagung – manche haben von Natur aus trockene Nägel, bei anderen fetten sie sehr schnell nach.
- Nun schiebe ich die Nagelhaut, die auf der Nagelplatte liegt vorsichtig zurück und entferne Rest mit einer speziellen Feile.
- Im Anschluss poliere ich den Nagel mit einer Polierfeile. Achte darauf, hierfür wirklich eine Polierfeile zu nehmen, ansonsten feilst du schnell deinen Nagel ungewollt ab.
Nach diesen Schritten sollte der Nagel sauber sein und glänzen. Unebenheiten wurden beseitigt und die Nagelhaut ist auch entfernt.
Wenn du damit fertig bist, kannst du zum nächsten Schritt übergehen:
Auftragen der Folien
- Aussuchen der passenden Größe: Wenn man zwischen zwei Größen schwankt, sollte man lieber die kleinere wählen. Wenn die Folie über den Nagel steht und die umgebende Nagelhaut berührt, ist die Haltbarkeit gefährdet und wahrscheinlich werden die Ränder unschön abstehen.
- Abziehen der Folie, die auf der Nagelfolie liegt (dünne Klarsichtfolie, bei manchen sehr schwer abzuziehen, ist aber unbedingt notwendig, damit die Folie sich gut anbringen lässt und hält. Ist nicht auf Folien, die sich mehr „gel-artig“ anfühle (Dashing Diva, KISS, Etude House).)
- Abziehen der Nagelfolie vom Träger und Aufkleben der Folie auf den Nagel. Dazu die Folie mittig am unteren Rand des Nagels ansetzen und nach oben und zur Seite glatt streichen. Die Seiten fest andrücken. Den Überstand kürzen (aber nicht direkt am Nagelrand abschneiden, etwas Überstand lassen). Die andere Hälfte kann man ggf. für einen zweiten Nagel nutzen.
- Die Folie mit einem Hufstäbchen aus Silikon richtig schön fest drücken. Je sorgfältiger man die Folie andrückt, desto besser wird sie später halten. Lufteinschlüsse zu den Seiten nach außen schieben.
- Die restliche Nagelfolie, die übersteht, abfeilen. Dazu die Folie am Nagel nach unten abknicken, die Feile senkrecht halten und nur von oben nach unten feilen. Wenn man in andere Richtungen feilt (von unten nach oben oder links nach rechts), kann sehr feiner Staub unter die Folie gelangen und diese an der Nagelspitze abheben. Die Folie verliert dann an Klebkraft.
- Top Coat auftragen und die Nagelfolie so versiegeln. Dafür geeigneten Nagellack nehmen und nur eine dünne Schicht zügig auftragen. Auch die Nagelspitze versiegeln, indem man mit dem Pinsel die Nagelspitze einmal ummantelt.
Bei der Nutzung eines nicht geeigneten Lacks kann es zu Blasen oder Streifen kommen. Manche Top Coats sorgen gar dafür, dass sich die Nagelfolie auflöst und verschmiert. Generell funktionieren alle Top Coats aller Nagelfolien-Marken auch mit anderen Marken. Aus der Drogerie funktionieren ebenfalls sehr viele Top Coats – bei manchen kann es allerdings zu diesen Problemen kommen. - Den Top Coat gut trocknen lassen. Bewährt hat es sich, die Nagelfolie am Abend aufzutragen. Zwar sieht man kleine Makel bei den Nagelfolien nicht – wenn man aber schnell nach dem Auftragen abwäscht oder Baden geht, kann es sein, dass sich Blasen bilden, die Folie sich abhebt oder auch ganze Folien einfach abfallen.
Nagelfolien auftragen: Bilderanleitung
Was tun, wenn die Folie nicht passt? Nagelfolie zuschneiden!
Wer sehr schmale Nägel hat, wird schnell feststellen, dass selbst die kleinen Größen bei einigen Herstellern nicht passen. In diesem Fall muss man die Nagelfolie vor dem Aufkleben zuschneiden. Wer es danach versucht, wird schnell merken, dass das extrem fummelig ist und kaum sorgfältig gelingt.
Wie entfernt man Nagelfolie
Das Entfernen der Nagelfolie stellt sich für einige letztendlich als schwieriger dar als das Aufbringen. Manche Folien sind sehr hartnäckig und lösen sich schwer auf, andere Anwenderinnen reagieren stark auf die Entferner und die Haut um den Nagel nimmt Schaden.
Die besten Möglichkeiten, Nagelfolien zu entfernen:
- Mit normalen Nagellackentferner (es wird empfohlen Entferner mit Aceton zu nehmen – bei mir klappt es auch ohne, auf Aceton reagieren ich stark)
- Nagellackentferner-Töpfchen (habe ich eine Zeit lang gerne gemacht, weil die Folien echt super fix weg sind. Allerdings hat der Entferner meine Fingerkuppen sehr geschädigt, die bei dieser Methode ja leider „mit behandelt“ werden.)
- Pads, die mit Entferner getränkt werden und mit Klemmen auf dem Nagel befestigt werden
- Verwendung eines Peel-Off-Base-Coats (schon beim Aufbringen der Folien) – die Folien können dann vorsichtig vom Nagel abgezogen werden (Eigentlich eine sehr praktische Variante, leider lösen sich die Folien in der Praxis oft schon nach einigen Tagen von selbst.)
- Herunter schieben der Folie mithilfe eines Rosenholzstäbchens oder der Nägel. Dabei aber darauf achten vorsichtig zu schieben und nicht zu schnell vorgehen, sonst kann der Nagel beschädigt werden.
- Entfernen der Folie mit einem Zahnseidestick
Wenn man keinen speziellen Unterlack verwendet, sollte man die Nagelfolien nie einfach so vom Nagel abziehen, da dies die obere Schicht des Nagels stark beschädigen kann. Generell sollte man die Folie niemals nach oben weg abziehen, sondern immer nur vorsichtig vom Nagel herunterschieben.
Meine Lieblings-Methode, um Nagelfolien zu entfernen
Nach mittlerweile über einem Jahr Folien tragen, habe ich die für mich schonendste Methode gefunden, Nagelfolien zu entfernen. Sie klappt bei mir bei allen Folien außer denen von Colour Flash und Dashing Diva.
Folien mit Zahnseidestick im Ölbad entfernen
- Zunächst lasse ich sehr warmes Wasser ins Waschbecken einlaufen und gebe zwei bis drei Esslöffel Öl dazu (klappt sowohl mit Babyöl als auch mit Speiseöl).
- Nun weiche ich die Hände ein paar Minuten ein und reibe dabei das Öl-Wasser gut in die Folien ein.
- Nach einigen Minuten setze ich den Zahnseidestick am Nagelbett an und schiebe ihn unter die Folie (also die Zahnseide, nicht das Ende des Sticks!).
- Nun schiebe ich die Zahnseide vorsichtig (nicht ruckartig!) unter der Folie von unten nach oben (von Nagelbett zu Nagelspitze).
- Oft löst sich die Folie so in eins vom Nagel, manchmal bleibt an der Nagelspitze etwas Folie übrig, die ich dann noch mit dem Zahnseidestick entferne.
- Mit einem ganz sanften Entferner entferne ich nun nur noch die auf dem Nagel verbliebenen Reste des Base Coats und Klebers.
- Hände gründlich mit Seife waschen und schon sind sie fertig für weitere Pflege oder erneutes Folieren.
Diese ganze Prozedur dauert bei mir in der Regel keine 10 Minuten und meine Nägel bleiben heile. Allerdings weiß ich mittlerweile, dass nicht jeder mit dieser Methode gut zurechtkommt. Schau also, wie deine Nägel das mitmachen. Wenn du merkst, dass sich beim Ablösen der Folien die oberen Schichten des Nagels mit ablösen, greife lieber auf eine andere Methode zurück.
Meine Empfehlung für einen sanften Nagellackentferner:
Nachteile von Nagelfolien
In der Werbung werden naturgemäß die Vorteile eines Produktes betont. So auch bei der Nagelfolie. Unfehlbar sind diese aber natürlich nicht. Die größten Nachteile von Nagelfolien im Überblick:
- Teurer als Nagellack
Die meisten Folien sind im direkten Vergleich deutlich teurer als Nagellack – vor allem dann, wenn wir den Preis auf eine Maniküre berechnen. - Übrige Folien landen oft ungenutzt im Müll
Jede Packung enthält vorgeschnittene Streifen, von denen eigentlich nie alle passen. Übrige Streifen müssen in der Regel entsorgt werden und wandern in den Müll. - Geöffnete Packungen können an Klebkraft verlieren und unbrauchbar werden
Wer eine Packung Nagelfolien geöffnet hat, aber noch nicht alle Folien verbraucht, sollte diese möglichst luftdicht lagern. Ansonsten kann der Kleber zu feucht oder zu trocken werden und die Folien halten bei Verwendung nicht mehr. - Lange Wege
Nagelfolien werden ausschließlich im Ausland produziert. Sie müssen also lange Wege zurück legen, bis sie bei uns im Haus landen.
Welcher Top Coat eignet sich am besten zur Verwendung mit Nagelfolien?
Welcher Top Coat mit welchen Nagelfolien gut funktioniert, ist tatsächlich fast schon eine Wissenschaft für sich: Manch ein Top Coat trocknet nicht gut auf Folien, andere lösen die Folien sogar auf und wieder andere blättern nach ein paar Tagen einfach ab.
Das hört sich jetzt erst mal nicht so toll an – ich möchte damit aber eher darauf hinweisen, dass Probleme mit der Maniküre manchmal nichts mit den Folien zu tun haben, sondern viel mehr mit den verwendeten Lacken.
In einer Facebook-Gruppe zum Thema kam regelmäßig die Rückmeldung, dass die Top Coats von Essie und Trend it up in der Regel gut funktionieren. Ich selbst habe eine Zeit lang von Essie den Speed Setter benutzt.
Wer auf Nummer sicher gehen will, nimmt einen Lack, der von einem der Anbieter für Nagelfolien kommt, meine Erfahrung ist aber, dass viele herkömmliche Lacke auch genutzt werden können.
Unterlack unter Nagelfolie
Prinzipiell braucht man unter Nagelfolien keinen Unterlack verwenden – aus verschiedenen Gründen ist es aber durchaus sinnvoll.
- Unterlack schützt den Nagel vor der Klebeschicht der Folie
Manche Nägel reagieren allein auf die Klebeschicht einiger Nagelfolien und werden brüchig und angegriffen. In diesem Fall schützt ein Unterlack den Nagel. - Das Entfernen der Nagelfolien klappt mit Unterlack besser
Mit einem Unterlack ist es teilweise möglich, die Nagelfolien vorsichtig vom Nagel zu schieben, ohne den Nagel zu beschädigen. Diese Variante ist vor allem dann sinnvoll, wenn man stark auf Nagellackentferner reagiert und die Finger schützen will. - Bessere Haftung
Mit einem Unterlack erreicht man teilweise eine bessere Haftung und die Folien halten besser. Hier muss man aber manchmal etwas ausprobieren: Nicht jeder Unterlack verträgt sich mit jeder Folie.
Allerdings eignet sich auch hier nicht jeder Unterlack: Manche vertragen sich nicht gut mit den Folien und sorgen dafür, dass die Folie nicht gut haftet oder sich sogar auf dem Nagel verschieben lässt.
Ich wollte jedoch gerne einen Nagellack nutzen, bei dem zumindest auf einige ungesunde Substanzen verzichtet wird und habe darum die gängigen Hersteller ausprobiert. OZN (7-free) Unterlack funktioniert dabei bei mir nicht in Verbindung mit Folien, Nailberry (12-free) hingegen hält super unter Folien. Mittlerweile nutze ich manchmal einen Nail-Builder unter den Folien, da ich sie gerne ein wenig länger tragen möchte, sie aber ohne jegliche Verstärkung doch recht schnell einreißen.
Nagelfolie oder Nagellack
Die Frage aller Fragen!
Und die Antwort lautet (wie immer):
Kommt darauf an.
Darauf, was dir wichtig ist, was du willst und was du nicht willst.
Um dir eine Entscheidungshilfe zu geben, siehst du hier die Vor- und Nachteile gegenübergestellt:
Nagelfolien aus Nagellack
Einige Folien werden beworben mit Slogans wie „… aus echtem Nagellack“ oder Ähnlichem. Die Frage ist hierbei, was das am Ende wirklich bedeutet und ob es tatsächlich ein Qualitätsmerkmal ist.
Angewendet werden diese Folien genauso wie alle anderen und auch sie haben auf der Unterseite eine Klebeschicht, damit sie auf dem Nagel halten.
Die große Frage ist nun natürlich: Sind sie wirklich besser als die anderen Folien?
Und das ist schwer zu sagen. Denn wer sich schon mal mit dem Thema Nagellack beschäftigt hat, der weiß, dass Lack nicht gleich Lack ist. In einigen sind unzählige Stoffe enthalten, die man sich eigentlich lieber nicht auf die Finger malen will…
Und somit gilt auch bei Nagelfolien: Aussagekräftig ist letztendlich nicht, wie sie heißen oder beworben werden, sondern was wirklich drin ist. Bei einigen Herstellern kann man das ganz genau nachlesen und manche werden sogar schon mit „15-free“ und ähnlichem beworben. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, da diese Begriffe nicht geschützt sind.
Am Ende bleibt also wirklich nur das genaue Studium der Inhaltsstoffe – wenn man es so genau wissen will.
Nagellack unter Nagelfolie
Natürlich ist es auch möglich, Nagellack unter der Nagelfolie zu tragen. Dazu wird zunächst der Lack aufgetragen (wahlweise mit Base Coat). Wenn dieser gut durchgetrocknet ist, wird die Nagelfolie ganz normal aufgebracht, gefeilt und im Anschluss mit einem Top Coat versiegelt.
Sinn ergibt diese Vorgehensweise vor allem bei transparenten oder halbtransparenten Folien. Hier kann der Nagellack durchscheinen. Der Vorteil dieser Methode ist eine lange Haltbarkeit bei deutlich mehr Farbauswahl (es können im Grunde alle verfügbaren Nagellacke verwendet werden). Zudem ist eine Maniküre so deutlich günstiger.
Auch hier gilt, dass sich nicht jeder Nagellack gut mit den Folien verträgt und man manchmal etwas testen muss, was gut hält und was nicht. Am besten geeignet sind Nagellacke, die schnell trocknen und eine hohe Pigmentdichte haben, dann braucht man nämlich nur eine Schicht Nagellack und nicht zwei oder mehr, damit er gut deckt. Je mehr Schichten Nagellack man braucht, desto länger sollte man diesen vor dem Auftragen der Folie trocknen lassen.
Ab 3 Schichten habe ich die Erfahrung gemacht, dass es mindestens über Nacht trocknen sollte. Ansonsten klebt man die Folie auf den noch nicht ganz trocknen Lack, der nun auch nicht mehr richtig trocknen kann. Die Folge ist, dass man den Lack durch die Folie verschmiert, Abdrücke bekommt oder die Folie direkt (mit dem Lack) vom Nagel rutscht.
Meine Erfahrung mit Nagelfolie
Ich selber benutze Nagelfolien nun seit knapp 4 Jahren, wobei ich zwischenzeitlich eine lange Pause hatte. In den letzten 2 Jahren habe ich fast durchgängig Nagelfolien getragen und jede Menge verschiedene Folien diverser Hersteller und Verkäufer ausprobiert.
Mein Fazit
Die Folien halten wirklich super gut bei mir – bis zu 4 Wochen, wobei ich so lange kaum aushalte. Dazu gibt es einfach zu viele schöne Muster und Motive 😉
Meine Nägel nach 4 Monaten Folie
Nach knapp 4 Monaten Nagelfolie in denen ich etwa alle 5 bis 8 Tage das Design gewechselt habe, sehen meine Nägel super aus. Sie sind nicht dünner geworden (zumindest so weit ich das beurteilen kann, nachgemessen habe ich nun nicht), nicht besonders brüchig und Ablösen tut sich auch nichts.
Ich habe sogar das Gefühl, dass meine Nägel weniger abbrechen und reißen, weil die Folien deutlich mehr Stabilität geben.
Da meine Haut extrem auf Nagellackentferner reagiert und ich davon sehr trockene Haut bekommen und es teils sogar einfach schmerzt, entferne ich die Folien mit einem Zahnseidestick. Dazu benutze ich einen Base Coat und trage erst auf diesen die Nagelfolie auf.
Nagelfolie für die Füße
Nagelfolie kann man auch für die Füße problemlos benutzen, hier muss man in der Regel nur etwas mehr zuschneiden. Dafür halten die Folien an den Zehennägeln oft auch deutlich länger (so wie Nagellack auch). Etwas Besonderes beachten muss man hierbei nicht, wobei es sich auch hier lohnen kann einen Base Coat aufzutragen.
Bei einigen Shops gibt es spezielle Folien für Fußnägel, diese unterscheiden sich aber nur in der Größe von den normalen Folien. Für mich lohnen sich diese nicht, da die Größen gar nicht passen. Ich nehme einfach Reste von Folien, die ich für die Fingernägel benutzt habe.
Nagelfolie-Hersteller und Shops
Mittlerweile gibt es sowohl im In- als auch im Ausland zahlreiche Shops, die Nagelfolien anbieten.
Beachten sollte man dabei aber, woher die Ware kommt: Innerhalb der EU kann man bedenkenlos auch größere Bestellungen aufgeben, außerhalb der EU sollte man im Kopf haben, dass noch Einfuhrumsatzsteuer darauf kommt. Zudem wird Zoll fällig. So kann die Bestellung schnell 20-30 % mehr kosten, als auf der Rechnung steht.
Die „16er“ oder „Standard-Folien“
Während diese Folien zum Beispiel bei Lilly und Fox für 2 Euro zu haben sind, zahlt man bei nailwrap.co bis zu 8 Euro (umgerechnet). Für das gleiche Design, die gleiche Qualität, die gleiche Folie aus der gleichen Fabrik (beweisen kann ich das zwar nicht, es erscheint aber sehr, sehr wahrscheinlich). Exklusive Designs, die es bei anderen Shops nicht gibt (und die in der Regel nicht einfach so kopiert werden dürfen), sind bei den meisten Shops etwas teurer als die Designs, die man in vielen der Shops kaufen kann.
Die Folienformen und -längen
Was man bei den Preisen aber auch immer im Auge haben sollte: die Länge und Form der einzelnen Folien. Bei einigen Anbietern reicht eine Folie für zwei Nägel, bei anderen Anbietern kommt das aufgrund der Kürze und / oder des Designs nicht hin. Schau also am besten, ob du das Design von beiden Seiten benutzen kannst und wie lang die Folien sind.
Auf diesen Bildern siehst du viele gängige Folien und kannst so ein wenig abschätzen, wie groß die einzelnen Folien im Vergleich sind:
Falls du es ganz genau wissen willst, habe ich hier eine Excel-Tabelle mit den gängigen Folien. Dort kannst du schauen, welche Größen die einzelnen Packungen enthalten, wie breit eine Folie ist und ob man sie doppelseitig verwenden kann. Hier geht es zum Download der Excel-Tabelle. Wenn du Daten zu Folien hast, die noch nicht eingetragen sind, schicke mir gerne eine Mail (info@faminino.de) oder schreibe einen Kommentar. Ich trage die Daten dann in die Tabelle ein 🙂
Nagelfolien-Shops in alphabetischer Übersicht:
- BeneYou – hier kann man die Jamberry Nagelfolien kaufen, die es zum Teil auch in der Raven Heart Gruppe gibt.
- Bonita Nails – myprettynailcloset.com – hier gibt es ähnliche Folien wie bei Lucky Moose Nails, the Flamingo Lady und Lilly and Fox.
- Charming Nails – 16er und Premium Folien, zum Teil exklusive Designs. Verkauf und Versand aus der Schweiz, es fällt somit ab 22 Euro Zoll an.
- Chix Nails – furchtbare Website, über die Qualität der Folien kann ich nichts sagen.
- Colour Flash
- Color Street – Nagelfolien aus den USA, die über „Stylistinnen“ vertrieben werden (Stichwort Tupper 😉 ). Die Folien sind anders als viele anderen: sie werden nicht abgefeilt, sondern können mithilfe der Nägel abgetrennt werden. Sie benötigen keinen Überlack.
- Cosmickoala – Ähnliche Folien wie von Lilly and Fox und the Flamingo Nail
- Crazy Factory – Nagelfolien zu einem sehr günstigen Preis: unter 1 Euro für 12 Folien. Die Qualität kann ich nicht beurteilen, von den Designs her scheint es Überschneidungen zu Glamstripes zu geben.
- Dashing Diva (via eBay)
- Espionage Cosmetics – außergewöhnliche Designs (richtung Comic / Nerd), leider schlechte Bilder im Shop (keine Fotos, nur Grafiken).
- Fairy Nail – Standard 16er Folien (zu 2,50 Euro) und Premium Folien (zu 3,20 bis 3,70 Euro), bisher habe ich keine exklusiven Designs dort gesehen.
- Glamstripes – Wirken wie normale Sticker und fühlen sich sehr starr an. Eine Packung reicht auf jeden Fall nur für eine Maniküre, die Folien sind nicht in der Mitte teilbar. Preislich zwischen 6 und 8 Euro. Mittlerweile ist der Shop geschlossen.
- Honneybunny Nails – Mittlerweile geschlossen
- Lilly and Fox
- Lucky Moose Nails
- Mani Cure – Folien wie bei Lilly und Fox aber deutlich teurer. Hauptsächlich einfarbige Folien und Glitzer. Aus Australien.
- Maniko – hier kommt ihr zu meinem ausführlichen Erfahrungsbericht: MANIKO Erfahrung
- Mermaidsister Nails – Folien wie bei Lilly and Fox, gute Auswahl unterschiedlicher Designs.
- Minga Beauty – ein Shop, den ich erst kürzlich entdeckt habe und bei dem derzeit alles ausverkauft ist. Mal sehen, ob da noch mal etwas nachkommt.
- Minx Nails – Nagelfolien mit viel Gold und Silber.
- Miss Sophies – hier kommt ihr zu meinem ausführlichen Erfahrungsbericht: Miss Sophies Erfahrung
- Die Nageltante
- Nailwrap.co – Shop aus Singapur. Nagelfolien wie bei Lilly und Fox aber viele exklusive Designs, die es bei anderen nicht gibt.
- Nodspark – eher schlicht / elegante Designs, erinnern etwas an nordischen Chick.
- OutlinedAU – Ähnliche Folien wie Lilly und Fox und Lucky Moose Nails. Teils Designs, die es woanders nicht gibt. Aus Australien.
- Personail
- QNails – Folien, die denen von Dashing Diva ähneln, derzeit noch sehr kleine Auswahl. Im Herbst 2019 gestartet, es bleibt abzuwarten, ob sie sich halten.
- Raven Heart Nails – In der Facebook Gruppe kann man die Folien, die in den Alben hinterlegt sind bestellen. Ähnlich Folien wie bei den oben genannten.
- Scratch – Bieten ein „monthly nail kit“ an, bei dem man einmal im Monat ein exklusives Design bekommt. Viel florales mit transparentem Hintergrund.
- So Gloss – Folien, die man zur Verarbeitung erhitzen muss.
- Sticker Gigant – mittlerweile geschlossen, die Designs findet man jetzt bei der Nageltante.
- Suhr Nails – Mix aus 16er und Premium Folien. Zum Teil eigene Designs, verhältnismäßig aber eher teuer (um 4 Euro pro Packung).
- The Flamingo Lady
- ThumbsUp Nails – Sehr bunte, teils schrille Nagelfolien. Hello Kitty Designs. Kommen aus England.
- Venganails – 20 Folien für etwa 10 Euro. Einige Designs, die es sonst nicht gibt.
- wrapped in pretty – 16er Standard-Folien mit vielen exklusiven Designs. Kosten pro Packung 2,70 bis 3,50 Euro, aus Deutschland. Mittlerweile geschlossen.
- Zaubernägel4home – 16er und ein paar Premium Folien. Einige exklusive Designs. Preise zwischen 2,50 und 3,20 Euro. Aus Deutschland.
Probleme mit Nagelfolien
Auch wenn manch ein Hersteller oder Verkäufer es versprechen mag: Nagelfolien sind nicht perfekt. Es gibt einige Probleme, die beim Auftragen, im Verlauf oder beim Entfernen auftreten können. Für die meisten dieser Probleme gibt es aber zum Glück eine Lösung 😉
Die Nagelfolie hält nicht und löst sich
Das Problem:
Eines der größten Probleme ist sicherlich, dass die Nagelfolie nicht richtig hält und sich ablöst. Egal, ob die Folie komplett abfällt oder sich nur kleine Teile lösen, doof ist es allemal und schön sieht es dann auch nicht mehr aus.
Lösung:
Dieses Problem kann man auf einen Nenner zurückführen: die Klebekraft. Warum diese eingeschränkt ist, kann aber mehrere Gründe haben
- Die Nagelfolie wurde schon vor einiger Zeit geöffnet und die Packung nicht wieder verschlossen. Die Klebekraft hat nun nachgelassen.
Dem kann man einfach vorbeugen, indem man angebrochene Packungen luftdicht wieder verpackt. - Der Nagel wurde nicht richtig gereinigt und war noch etwas fettig. So hält der Kleber nicht.
In diesem Fall sollte man darauf achten, den Nagel vor dem Kleben sorgfältig zu reinigen. Es kann auch helfen, einen Base Coat zu verwenden. - Die Folie an sich ist fehlerhaft und klebt nicht richtig.
In diesem Fall lohnt sich nur die Reklamation.
Die Nagelfolie ist zu breit für meine Nägel
Wenn die Nagelfolie zu breit für die Nägel ist, kann man diese einfach zuschneiden und dennoch verwenden. Bei manchen Designs sieht das leider nicht so toll aus, oft ist es aber gut möglich.
Doof ist es, wenn die Folie zu schmal ist – in dem Fall gibt es leider keine Möglichkeit, die Folie zu vergrößern. Eine Folie sollte man auf keinen Fall ziehen, damit sie passt: Auf dem Nagel wird sie sich wieder zurückziehen oder gar reißen.
Die Nagelfolie ist gerissen
Wenn eine Nagelfolie reißt, dann bleibt einem in der Regel nichts anderes übrig, als sie auszutauschen. Nagelfolien reißen in der Regel sehr schwer, trotzdem sollte man es vermeiden, sie beim Aufbringen zu ziehen.
Die Nagelfolie zieht sich zurück und die Spitze des Nagels wird sichtbar
Dieses Phänomen wird auch als „shrinking“ bezeichnet und liegt daran, dass sich die Nagelfolie minimal zusammen zieht. In der Regel sagt man, dass das passiert, wenn man die Folie zu sehr gezogen hat oder falsch gefeilt wurde. Doch auch wenn man alles korrekt macht, kommt es bei einigen zum Shrinking – und bei anderen (mit den gleichen Folien) nicht.
Letztendlich können hier also auch weitere Faktoren eine Rolle spielen. Wer oft mit shrinking zu kämpfen hat, kann beim ersten Auftragen versuchen nur sehr sparsam zu feilen und dann einige Stunden später noch einmal nachfeilen. So sieht man dann zumindest die weißen Nagelspitzen nicht mehr.
Die Nagelfolie macht meine Nägel kaputt
Nagelfolie kann die Nägel auf verschiedene Arten angreifen: Zum einen ist das Entfernen oft sehr strapaziös, zum anderen ist auch die Folie selbst eine Belastung und der verwendete Klebstoff kann den Naturnagel schädigen.
Wichtig ist es bei der Entfernung so schonend wie möglich vorzugehen und dabei eine Methode zu wählen, mit der man selbst gut klarkommt und die möglichst wenig Schaden anrichtet.
Ein pflegender Base Coat (zum Beispiel mit Kalzium o. Ä.) kann zusätzlich dafür sorgen, dass die Nägel besser geschützt sind.
Letztendlich ist es sinnvoll, Nagelfolien nicht durchgängig zu tragen und den Nägeln zwischenzeitlich auch mal eine Pause zu gönnen. Solltest du Schäden an deinen Nägeln feststellen, die du vorher so nicht hattest, solltest du die Folie auf jeden Fall umgehend entfernen und zunächst keine neue auftragen. Wenn die Schäden abgeheilt sind, kannst du es erneut mit einem Base Coat oder auch einer Folie einer anderen Firma versuchen.
