1. Wochenbett: Woche 3

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Nele Hillebrandt

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Die dritte Woche mit unserem Babyjungen brachte zumindest was das Stillen angeht etwas Entspannung, ansonsten war es jedoch weiterhin sehr anstrengend und vor allem mein Ausschlag macht mir auch weiterhin zu schaffen. Zwar gehen die Pusteln und Quaddeln mittlerweile zurück, die Haut ist nun jedoch extrem trocken und juckt auch weiterhin wie blöd.

Entspanntes Stillen – zumindest entspannter
Dank der Milchpumpe hat sich zumindest die Still-Situation hier etwas entspannt. Ich habe zwar beim Stillen Schmerzen, mal mehr, mal weniger, mal sogar gar nicht, ich bin mir aber sicher, dass das daran liegt, dass der Babyjunge nicht optimal angelegt ist, manchmal ist es aber einfacher das dann auszuhalten als ihn wieder zu lösen und neu anzulegen. Davon wird er leider immer sehr genervt und fängt dann an zu schreien, wodurch das Anlegen nahezu unmöglich wird. Die Lösung? Ihn anlegen, wenn er noch nicht wirklich hungrig und einfach entspannt ist. Ist nur leider im Alltag nicht immer möglich, wenn man auch mal schnell etwas essen oder duschen muss.

Wir arbeiten aber an unserem Timing und ich bin einfach froh, dass es überhaupt klappt. Beim letzten Einkauf hatten wir sogar eine Notfall-Packung Pre-Nahrung gekauft und allein der Gedanke hat mich traurig gemacht, weil ich doch soo gerne stillen wollte. Nun sieht es so aus, als würde das tatsächlich klappen und da nehme ich das bisschen Ziepen gerne in Kauf (wund sind meine Brustwarzen dabei zum Glück auch nicht und der Schmerz ist durchaus auszuhalten). Im übrigen muss ich mich mal wieder outen: Selbst wenn ich keine Schmerzen beim Stillen habe, bin ich weit davon entfernt es angenehm zu finden. Dieses Kitzeln wenn der Babyjunge saugt, tut zwar nicht weh, löst bei mir aber (leider) keine wohligen Schauer aus, sondern mehr den Drang meine Brustwarze zu reiben und schnell im T-Shirt zu verstecken. Vielleicht bin ich da einfach ein bisschen übersensibel.

Langsam kehrt Routine ein – zumindest ein bisschen
Mittlerweile ist aber zumindest mein Kreislauf wieder in Ordnung und wir nutzen dass um wenigstens ein bisschen Routine zurück in unseren Tag zu bringen. So gehen wir jetzt die Hunde-Nachmittagsrunde alle zusammen, inklusive Babyjunge. Der fährt momentan noch im Kinderwagen, eigentlich würde ich ihn aber gerne im Tragetuch mitnehmen. Unsere ersten Binde-Versuche sind jedoch kläglich gescheitert und wurden vom Babyjungen leider nicht besonders positiv aufgenommen. Wir werden aber üben, üben, üben denn im Wald ist der Kinderwagen eher unpraktisch und ich liebe es einfach unser Baby immer ganz nah bei mir zu haben 🙂

Generell merke ich momentan, dass die Bindung immer stärker wird. Wenn ich unser kleines Baby so anschaue, dann könnte ich wirklich manchmal heulen vor Glück und Liebe. Auch wenn er ein kleiner Schreihals ist, uns die Nächte zum Tag macht und manchmal wirklich an unseren Nerven zerrt, so ist er doch auch unser kleines Baby, das wir über alles lieben und um nichts in der Welt abgeben würden.

Familienbett – ja oder nein?
Die ersten Wochen habe ich mit dem Babyjungen auf dem Sofa geschlafen, da alles so neu war und ich es im Bett eh nicht ausgehalten habe (wegen meines Ausschlags) nun versuchen wir jedoch ins Schlafzimmer umzuziehen. Wir haben zwar extra ein Babybay (so ein Beistellbett mit offener Seite zum Bett, dass die Matratze der Eltern quasi nur vergrößert) aber trotzdem schläft der Kleine nun bei mir auf der Matratze. So können wir Nachts einfach stillen und ich muss mich nicht zuerst aufsetzen und ihn zu mir rüber nehmen.

Das Stillen im Liegen klappt allerdings noch nicht so gut. Ich schätze, dass es auch daran liegt, dass er sich ja noch kaum selber bewegen kann und auch seinen Kopf nicht wirklich kontrolliert. Dadurch muss ich sehr viel helfen, was wiederum dazu führt, dass ich Licht brauche und beim Stillen immer aufpassen muss. An Schlafen beim Stillen ist also noch nicht zu denken, aber alleine nicht aufstehen zu müssen, macht es doch schon leichter und ich fühle mich morgens zumindest etwas ausgeruhter.

Vom Zombie zur Herrin der Augenringe
Wenn ich vor einigen Tagen noch aussah wie ein waschechter Zombie, so habe ich nun zumindest wieder etwas Farbe im Gesicht. Unter den Augen etwas mehr als sonst aber das ist wahrscheinlich so eine Art Erkennungsmerkmal für frischgebackene Eltern und stört mich wenig. Mittlerweile sagt sogar meine Hebamme, dass ich wieder etwas besser aussehe, was mich sehr freut, da sie kein Blatt vor den Mund nimmt.

Alles in allem war auch diese Woche wieder ein kleines bisschen besser als die Letzte. Klar ist es immer noch weit weg davon wirklich toll zu sein aber allein dass es besser wird, gibt mir Hoffnung. Trotzdem habe ich auch jetzt noch Tage, an denen ich heulend unter der Dusche stehe, weil es alles so verdammt anstrengend und viel ist. Aber die Tage werden weniger. Wir lernen unser Baby jeden Tag ein bisschen besser kennen und unser Baby lernt jeden Tag ein bisschen mehr auf dieser Welt zurecht zu kommen. Wir blicken also positiv in die Zukunft!

Hier gelangst du zurück zur Übersicht, hier direkt zur vierten Woche unseres Wochenbetts.

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