Mein 1. Wochenbett – ein ungeschönter Bericht

Unser Wochenbett
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Nele Hillebrandt

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Als ich Mutter wurde, habe ich mir das Wochenbett immer als etwas sehr romantisches vorgestellt. „Babyflitterwochen“, in denen man sein Baby den ganzen Tag knuddelt und anschaut und einfach nur glücklich ist. Klar hat man schon mal von „Babyblues“ oder postpartalen Depressionen gehört, aber wenn alles gut läuft, dann sollten Mutter und Kind doch einfach nur happy sein.

Der Babyjunge wohnt nun seit 6 Wochen bei uns, unser Wochenbett geht somit zu Ende und in vielerlei Hinsicht war es so ganz anders als ich es mir immer vorgestellt habe. Der kleine Mann ist ja ein absolutes Wunschkind und gerade wegen unserer längeren Kinderwunschzeit dachte ich immer, dass ich einfach nur glücklich sein würde, wenn das Baby endlich da ist. Tja, wie schon in der Schwangerschaft musste ich schnell feststellen, dass ein großer Wunsch kein Garant dafür ist, dass man, wenn dieser in Erfüllung geht, auch wirklich glücklich ist. Natürlich war ich unheimlich froh, dass unser Baby endlich gesund und munter bei uns war, gleichzeitig war ich teilweise aber auch extern überfordert, unglaublich müde und nahe an einem Nervenzusammenbruch. Und weil ich von anderen Müttern oft nur hörte wie wahnsinnig schön die Zeit mit Baby sei und dass sie nie glücklicher waren, kam ich mir nicht selten wie ein herzloser Alien vor.

Mittlerweile bin ich mir sicher, dass es auch vielen anderen Frauen, Müttern und Familien so geht wie mir (und Finn) und dass einfach nicht so gerne über diese wirklich anstrengende Zeit geredet wird. Außerdem vergisst man die schlimmen Tage schnell wohingegen die guten länger im Gedächtnis bleiben (wenn wir uns erinnern ist es tatsächlich so, dass wir Erlebnisse im Nachhinein schöner machen als wir sie eigentlich empfanden, das haben Forscher herausgefunden). Somit ist es oft wahrscheinlich gar nicht böse gemeint oder bewusst gelogen, wenn andere uns erzählen, dass sie die erste Zeit mit Baby eigentlich ganz toll fanden.

Trotzdem glaube ich, dass diese einseitige „Berichterstattung“ dazu führt, dass viele, die gerade schwere Zeiten mit ihrem Baby erleben das Gefühl haben, dass mit Ihnen oder Ihrem Kind etwas nicht stimmt, sie schlechte oder gar unfähige Eltern sind. Darum gibt es hier meine ungeschönten Wochenbett-Berichte. Hier schreibe ich sowohl über die guten als auch über die schlechten Tage. Über meine Ängste und Hoffnungen, über Situationen, die mich verzweifeln ließen und solche in denen ich wahres Mutterglück empfand.

Ich hoffe dass ich dir so zeigen kann, dass es ganz normal ist wenn nicht jeder Moment mit dem neuen Baby nur schön ist und man nicht gleich eine Depression haben muss, wenn man mal das Gefühl hat, dass man das alles nicht schafft und sogar sein altes Leben irgendwie vermisst.

Die erste Umstellung wenn man plötzlich ein kleines Baby 24 Stunden versorgen muss, ist hart. Extrem hart. Und dass wir da an unsere Grenzen kommen, ist natürlich und sollte nichts sein, was uns noch zusätzlich belastet. Es heißt nicht, dass wir unser Baby nicht lieben. Es heißt nicht, dass wir schlechte Mütter (oder Väter) sind. Es heißt nur, dass wir Menschen sind.

Hier geht’s zu den Berichten:

1. Wochenbett: Woche 1
1. Wochenbett: Woche 2
1. Wochenbett: Woche 3
1. Wochenbett: Woche 4
1. Wochenbett: Woche 5
1. Wochenbett: Woche 6

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