Das Baby lässt sich nicht beruhigen – Wenn Mama hilflos ist

Baby lässt sich nicht beruhigen
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Nele Hillebrandt

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Mein Baby lässt sich nicht beruhigen und ich als Mama leide. Wahrscheinlich erleben es die meisten Eltern irgendwann. Meist ist es Nacht oder Abend. Der Tag war vielleicht schon nicht ganz so toll und man ist ein bisschen froh, wenn es dunkel wird (oder man zumindest die Vorhänge zu ziehen kann) und man das Baby ins Bett bringt.

Vielleicht schläft das Baby noch ein. Vielleicht aber auch nicht. Auf jeden Fall beginnt es auf einmal zu weinen. Es dreht und windet sich. Schreit. Herzzerreißend. Kreischt. Tränen kullern. Zuerst denk man noch, dass sich das Baby bestimmt gleich beruhigen lässt. Man schaukelt es ein bisschen. Streichelt. Singt. Steht auf und trägt es durchs Zimmer. Versucht zu Stillen, das Fläschchen zu geben. Prüft die Windel. Man hält es im Arm und redet gut zu.

Doch das Baby lässt sich nicht beruhigen.

Es weint, als wäre man gar nicht da. Als wäre die Welt ein ganz furchtbarer Ort.

Das Baby lässt sich nicht beruhigen und Eltern zweifeln an sich

Ich habe schon darüber geschrieben, dass ich nicht glaube, dass Eltern Schuld daran sind, dass ein Baby viel weint. Trotzdem wollen wir als Eltern natürlich zumindest in der Lage sein unser Baby zu beruhigen.

Wenn man zum ersten Mal Eltern wird, ist es am Anfang oft schwer das Baby zu beruhigen. Weil man nicht so recht einschätzen kann, was nun der Grund des Weinens ist und was man tun kann. Zum Glück lernt man dies in der Regel schnell. Doch auch später gibt es sie: Diese Tage (oder Nächte) an denen man machen kann was man will – das Baby lässt sich einfach nicht beruhigen.

Für alle Eltern ist das sehr schwer zu ertragen. Man fragt sich, ob man etwas falsch macht. Oder ob das Baby nicht krank ist oder gar starke Schmerzen hat. Als unser Babyjunge das erste mal so schrie und sich absolut nicht beruhigen ließ, habe ich völlig verzweifelt meine Hebamme angerufen. Abends um 22 Uhr.

Sie fragte, ob er Fieber hätte. Etwas ungewöhnliches passiert sei. Beides konnte ich verneinen. Daraufhin riet sie mir ihn genau zu beobachten (was ich natürlich sowieso tat) und einfach für ihn da zu sein.

Gründe für das Schreien

Ein Baby schreit natürlich nicht grundlos. Sein Schreien zeigt uns, dass etwas nicht in Ordnung ist. Von daher ist die natürliche Reaktion, dass wir als Eltern versuchen dieses Problem aus der Welt zu schaffen. Wenn ein Baby sich nicht beruhigen lässt, sollte man auf jeden Fall zunächst schauen, dass alle offensichtlichen Störfaktoren beseitigt sind.

Offensichtliche Störfaktoren, die man schnell beseitigen kann, können sein:

  • nasse oder volle Windel
  • Hunger
  • Müdigkeit
  • Bedürfnis nach Nähe
  • zu kalt / zu warm
  • unbequeme Kleidung
  • Dunkelheit
  • unbekannte Geräusche
  • unbequeme Position (z.B. im Kindersitz)

Manchmal ist aber alles in Ordnung und das Baby weint dennoch. In diesem Fall ist die Lösung des Problems leider nicht so einfach und manchmal können wir als Eltern sogar gar nichts tun. Wenn das Baby zum Beispiel Schmerzen hat, weil die Zähne kommen oder die Verdauung Probleme bereitet. Dann gibt es zwar Mittelchen, die helfen könnten, oft muss man die Situation aber einfach aushalten.

Ich glaube, dass es in diesen Situationen besonders wichtig ist, dass wir für unser Kind da sind. Auch wenn wir die Situation in dem Moment nicht ändern können, wir können unserem Kind zumindest zeigen, dass wir da sind. Kuscheln, streicheln, tragen, ganz viel Nähe kann dafür sorgen, dass das Baby sich bald beruhigt.

Doch wenn alles nichts hilft und das Baby sich partout nicht beruhigen lässt?

Akutmaßnahme: Meditation / Der Ort in mir

Es ist nicht oft vorgekommen, dass wir unser Baby gar nicht beruhigen konnten. Aber es kam vor. In diesen Nächten habe ich gemerkt, wie ich an meine Grenze komme. Ich habe so sehr mitgelitten, dass auch mir die Tränen kamen. Ich habe mich so hilflos gefühlt, dass ich mir die Haar raufen wollte.

Wenn das Baby nicht aufhört zu schreien, kommt man irgendwann an einen Punkt, an dem man nicht mehr kann. Es wird zu viel. Wenn man es sich erlauben kann, tut es gut dann kurz den Raum zu verlassen und dem Partner das Baby anzuvertrauen. Manchmal geht das aber nicht. Oder man will es nicht. Weil man sein Baby nicht im Stich lassen möchte (was man nicht tun würde, wenn man kurz hinaus geht, um Energie zu schöpfen, was sich für mich aber so anfühlte).

Ich wollte den Babyjungen in diesen Situationen nicht „verlassen“. Aber weil die Situation für mich extrem schwer zu ertragen war, habe ich mir einen mentalen Ausweg geschaffen. Ich habe mich hingesetzt, das Baby auf den Arm genommen, es geschaukelt und dabei vor mich hingesummt. Und dann habe ich versucht zu meditieren. Ich habe versucht alle Gedanken abzustellen. Einfach nur sein.

Ich habe mich zurück gezogen. Mental. Psychisch. Ich habe die Situation einfach ausgehalten ohne weiter zu kämpfen. Wenn Nichts hilft, dann hilft manchmal nur Aushalten.

Das waren keine schönen Momente. Aber irgendwann waren sie vorbei. Manchmal ist das Baby so in meinen Armen eingeschlafen. Manchmal hat es sich irgendwann einfach beruhigt und alles war wieder gut. Woran es lag? Ich weiß es nicht. Vielleicht waren Bauchschmerzen schuld. Vielleicht die Zähne. Vielleicht war der Tag einfach zu voll. Oder zu leer.

Wann sollte man sich an einen Arzt wenden?

Egal wie sehr wir sonst daran glauben: Manchmal können wir eben nicht alles kontrollieren. Wir sind nicht unfähig, weil wir es mal nicht schaffen unser Baby schnell zu beruhigen. Wir sind keine schlechten Eltern.

Letztendlich geht es uns Erwachsenen doch ähnlich. Manchmal kann uns niemand trösten oder beruhigen. Manchmal sind wir traurig, wütend, haben Schmerzen. Diese Gefühle kann unser Partner (oder andere Personen) uns nicht nehmen. Aber ich für meinen Teil wünsche mir, dass mein Partner zumindest für mich da ist. Und so verhalte ich mich auch bei unserem Baby.

Natürlich sollte man sein Baby dabei stets genau beobachten. Eventuell Fieber messen und wenn man sich Sorgen macht einen Arzt oder eine Hebamme kontaktieren. Wenn das Baby sonst sehr ausgeglichen ist, ist exzessives Schreien immer ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt. Manchmal verbirgt sich dahinter etwas, dass von allein vorüber geht (Zahnen, Verdauungsprobleme) aber es ist natürlich möglich, dass eine Erkrankung vorliegt.

Als Eltern kann man sein Kind und sein Verhalten meist ganz gut einschätzen. Wenn man das Gefühl hat, dass das Verhalten des Babys sehr ungewöhnlich ist und man sich Sorgen macht, ist es immer sinnvoll sich an eine Fachperson (Arzt, Hebamme, etc.) zu wenden.

Hast du solche Situationen auch schon erlebt? Wie hast du dich verhalten?

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